• Es geht um die Chorizo! Der Katastropheneinsatz von Sternekoch Frank Rosin in einem Mexiko-Lokal in München entwickelt sich zur Herzensangelegenheit.
  • Tatsächlich geht es nicht nur darum, eine Linie in die Chaos-Küche zu bringen.
  • Beim Betreiber-Paar liegen die Nerven blank.

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Die Zeiten, in der Verena und ihr Lebensgefährte Jorge noch träumten, sind längst vorbei. Damals steckte in der Restaurant-Küche ihres mexikanischen Lokals "El Patio" in München-Schwabing noch ganz viel Liebe. Lang ist's her - 17 Jahre. Mittlerweile findet sich von Sinnlichkeit und Leidenschaft keine Spur mehr.

Es ist Chaos pur, was Restaurant-Retter Frank Rosin in einer neuen Ausgabe des kabel-eins-Formats "Rosins Restaurants - Ein Sternekoch räumt auf" in dem heruntergewirtschafteten Lokal vorfindet.

"Ist hier eine Bombe eingeschlagen?", klagt er, als er das Durcheinander in der Küche inspiziert. Wo einst mit exotischen Gewürzen hantiert wurde, herrscht nun Langeweile pur. Die Gerichte, die bei der überforderten Köchin Verena bestellt werden, schmecken fad. Nur die Mikrowelle brummt. Und Kenner ahnen schon: Da kriegt Frank Rosin die Krise!

Finger weg von der Mikrowelle!

"Leck' mich an den Füßen", schimpft er über den Einsatz der Mikrowelle. Es gibt wenige Geräte, die er so sehr hasst. "30 Jahre im Restaurant: Glaubst du, dass ich einmal mit der Mikrowelle gearbeitet habe?", schimpft er Köchin Verena. Die gibt offen zu: Oft wärmt sie nur Fertigware auf. Echtes Kochen ist etwas komplett anderes. Mexiko-Exotik? Fehlanzeige!

"Wir bemühen uns und bemühen uns, aber die Resultate sind nicht positiv", klagt die erschöpfte Gastro-Unternehmerin. Kein Wunder: Verena steht nicht nur am Herd. Sie ist auch quasi alleinerziehende Mutter. Und sie schuftet nebenbei als Hausmeisterin. "Unser Dispo ist ausgeschöpft", sagt sie verzweifelt.

Es geht um viel mehr - eine Paartherapie!

Rasch begreift Frank Rosin, dass es beim "El Patio"-Notfall nicht allein ums Kochen geht. Er muss tiefer schürfen - und ran ans Grundsätzliche. "In der Familie bist du das Atomkraftwerk", sagt er zu der ausgelaugt wirkenden Mehrfach-Unternehmerin. "Was wir hier brauchen, ist eine Therapie", erklärt der Sternekoch. "Ihr braucht ein Ziel und eine Linie", fordert er von Verena und ihrem Lebensgefährten Jorge. "Und ihr müsst an euch arbeiten."

Früher war Jorge offenbar mal ein charmanter Lover. Aktuell macht er sich nur noch rar - und wohnt auch gar nicht mehr bei seiner Familie. Dabei wäre es so wichtig, Verena zu entlasten. "Sie muss den Rucksack loswerden", sagt Rosin.

Zunächst einmal führt er neue Regeln ein: weniger Mikrowelle, mehr Leidenschaft! "Hier muss sich ganz stark was ändern", fordert Rosin und weiß: "Leidenschaft ist noch immer das beste Gewürz." Danach nimmt er das Zwischenmenschliche in Angriff. "Mein Eindruck ist, dass Verena alles tut - und Jorge nichts", klagt er. "Das müssen wir ändern."

Die Küchen-Schule wirkt schnell Wunder. "In dein Kochen muss mehr Sex-Appeal", sagt er zu Verena. Wie's geht? Frank Rosin fragen. Immerhin entwickelt er auf die Schnelle sogar das Frisch-Fisch-Gericht Ceviche à la Rosin.

"Du musst mithelfen!"

Dann nimmt er den arbeitsscheu wirkenden Jorge an die Leine. "Du musst mithelfen", blafft er den Mitbetreiber des "El Patio" an. "Ich sehe alles." Doch es braucht nur Motivation - und eine Richtung. Schon packt sogar Jorge wieder an - vor allem hinter der Theke. "Da lacht mein Barkeeper-Herz", freut er sich.

"Ich finde toll, dass wir jetzt wieder ein Team sind", meint Verena. Tatsächlich ziehen plötzlich alle an einem Strang. "Mama ist deutlich fröhlicher als zuvor", sieht sogar Sohnemann Patrico. "Ich glaube, wir passen sehr gut zusammen - wieder!", meint Jorge.

Allerdings: Noch muss die große Generalprobe gelingen. Und auf dem Weg dorthin gibt's Nervenkitzel pur - und einige wichtige Last-Minute-Lektionen. Mit der Präsentation der neuen Gerichte ist Frank Rosin jedenfalls alles andere als zufrieden. "Vom Anrichten habt ihr genauso viel Ahnung wie ein Bauarbeiter vom Ballett-Tanzen", faucht er Verena und Jorge an.

Rosin wird doch nicht weinen?

Manchmal braucht es offenbar eben einen Tritt vors Schienbein: Letztlich staunt Frank Rosin nicht schlecht, als sich beim großen Testessen alles fügt. Die Abläufe stimmen. Verena hat sich eine Küchenhilfe geholt. Das Essen überzeugt. Und die Gäste geben fünf Sterne. Bingo!

Kein Wunder, dass dann die Freudentränen fließen. Und sogar Frank Rosin ist wahrlich gerührt. "Das ist so schön", sagt er zum harten, aber herzlichen Therapie-Einsatz in München. "Es ist eine ganz andere Form von Leben zu beobachten", sagt er. "Selten so ein schönes Gefühl gehabt." (tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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