"Lindenstraße"-Erfinder Hans W. Geißendörfer und seine Tochter Hana haben im Streit um die abgesetzte Serie nachgelegt – und Hoffnungen auf deren Fortbestand gemacht.

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Dass die beliebte "Lindenstraße" 2020 nach fast 35 Jahren eingestellt werden soll, damit haben sich viele Fans noch nicht abgefunden. Und auch der Erfinder der Serie, Hans W. Geißendörfer, sowie dessen Tochter Hana sind noch immer sauer über die geplante Absetzung. Das haben sie in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" noch einmal bekräftigt.

Der Ton macht die Musik

Vor allem die Art und Weise, wie die beiden Produzenten der "Lindenstraße" über diese Pläne informiert wurden, stößt ihnen sauer auf: "Nach 33 Jahren hätten wir doch eine schriftliche Absage verdient, mit einer Unterschrift und handschriftlich von Herrn Schönenborn [Fernsehdirektor des WDR, Anm. d. Red.]. Ein Telefonat finde ich ohne jeden Anstand."

Besagter Brief sei später dann zwar noch gekommen, "aber da stand dann genau das drin, was in der Pressemeldung steht", so Hans W. Geißendörfer. Etwa, dass die geringen Zuschauerzahlen ein Grund für die Absetzung im Jahr 2020 seien.

Ausreden und mangelnde Unterstützung

Das Vater-Tochter-Gespann geht aber noch weiter. So sei die ebenfalls durch die ARD kommunizierte Behauptung, das "Lindenstraße"-Aus habe mit gestiegenen Produktionskosten zu tun, schlichtweg nicht wahr: "Im Gegenteil: Das Budget der Lindenstraße ist seit 2002 nicht gestiegen", so Hana Geißendörfer.

Und überhaupt: "Geldmangel ist lächerlich. Die haben genug Geld in der ARD", findet ihr Vater. Zudem moniert Hana Geißendörfer, dass in den vergangenen Jahren "die Serie nicht immer sehr liebevoll behandelt" worden sei.

Eine Unterstützung durch Werbungen sei trotz der eindringlichen Bitte nicht umgesetzt worden, obwohl sich Hans W. Geißendörfer "mehrfach zu den Direktoren begeben und auf Knien klargemacht" habe: "Wir brauchen das."

Wird es anderorts weitergehen?

Zum Ende des Interviews machen die zwei dann aber noch etwas Hoffnung. So wäre man bereit, "weiterzumachen, mit wem auch immer". Konkrete Pläne gäbe es zwar noch nicht, aber "man könnte Quentin Tarantino engagieren", scherzt Hans W. Geißendörfer. Seinen Sinn für Humor hat er trotz der "Lindenstraße“-Tragödie also noch nicht verloren. (stk)  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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