Neele, Marius, Ewald
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"Tach auch" in Bremen: In der Hansestadt treffen in dieser Woche bei "Das perfekte Dinner" einmal mehr fünf motivierte Hobbyköche aufeinander. Auftaktgastgeberin Katrin verdeutlicht gleich zu Beginn der Woche: "Ich bin keine Sterneköchin, aber bis jetzt schmeckt es allen bei mir."
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Mit Mann, drei Kindern, zwei Katzen, zwei Schildkröten und fünf Hühnern lebt die 36-Jährige am Bremer Stadtrand. Damit das Menü gelingt, hofft Katrin auf tierische Hilfe: Huhn Renate soll ein frisches Ei liefern. Das kann die Gastgeberin gut für ihren Ravioliteig gebrauchen. "Ravioliteig kaufen, das geht nicht", gibt Ewald die Richtung vor.
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Gut, dass Renate selbst Hand anlegt. Auch die Chemie in der Runde stimmt, auf Anhieb verstehen sich die Bremer allesamt wunderbar. Nur ungeduldig scheinen die Nordlichter zu sein. "Sollen wir quengelige Kinder imitieren?", haben die Gäste vor der Vorspeise eine Idee und singen "Wir haben Hunger, Hunger, Hunger."
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Prompt kommt die Vorspeise und überzeugt. Auch die Ravioli des Hauptgangs munden trotz Teigproblemen in der Küche. "Megageil", lobt Saskia die reichhaltige Füllung. Weil Johannisbeer-Crumble und veganes Schokomousse das Menü gelungen abschließen, sahnt Katrin solide 31 Punkte ab - und gönnt sich einen Schnaps als Belohnung.
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Ursprünglich kommt Norman aus München, hat dann aber sein Herz an den hohen Norden beziehungsweise seine große Liebe ebendort verloren. "Ich hoffe, auch mit einfachen Sachen überzeugen zu können", umschreibt er sein Menü. Aber schon bei den Vorbereitungen hakt es. "Das ärgert mich jetzt", kosten ihn Gräten im Zanderfilet unnötig viel Zeit.
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Marius (2.v.l.) hat jedenfalls große Erwartungen: "Ich glaube, der kann was am Herd." Schon beim Aperitif trennt sich die Bremer Runde in zwei Lager. Ewald (4.v.l.) nennt den Goldstaub auf dem Drink "affig", während ihn Saskia als "fancy" bezeichnet. Wichtiger ist aber ohnehin das Essen, das bei der Vorspeise ein Ärgernis bereithält.
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"Ich hatte eine Gräte genau zwischen meinem Zahnzwischenraum einquartiert", beklagt Ewald beim Zander. Fleisch statt Fisch folgt beim Hauptgang - und was für eins. "Boah krass!", bleibt Katrin ob des riesigen Kalbsschnitzels der Mund offen stehen. Marius beugt schon einmal vor: "Hast du Tupperschüsseln vorrätig?"
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Ewald hat darauf weniger Lust, er bemängelt die fehlende Fleischqualität. Beim Vanille-Limoncello-Mille-feuille mit Birnen-Blaubeer-Kompott zum Dessert gibt's auch einen Kritikpunkt: Norman (M.) hat den Strudelteig gekauft und nicht selbst gemacht. Folgerichtig verfehlt er mit 28 Punkte die Spitzenposition in der Wochenwertung.
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"Es muss Raffinesse haben. Wir sind beim 'perfekten Dinner', Leute". Ewalds erklärtes Ziel ist es, an Tag 3 das Niveau der bisherigen Woche anzuheben. An Selbstbewusstsein mangelt es dem Gastgeber nicht: "Eigentlich ist das ganze Menü das Highlight." Dem entspricht auch Marius' hohe "Ewald-ungshaltung".
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Zum Start serviert Ewald (M.) Ricotta-Bällchen mit frittiertem Salbei, Tomatensoße und angebratener Zitrone. "Isst man die Zitrone mit?", grübelt Saskia. Ewald bejaht, Marius findet den Vorschlag "lecker": "Spannender Geschmack, den ich so noch nicht hatte." Norman lobt den Auftakt sogar als "perfekt".
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Danach werden die Gäste auf die Folter gespannt. "Also, du müsstest jetzt im Restaurant nicht mehr bezahlen, glaube ich", lässt Marius Unzufriedenheit ob des Zeitmanagements durchblicken. Erst kurz vor 22 Uhr kommt Ewald mit dem Hauptgang aus der Küche. Marius wundert sich, warum es so lange gebraucht hat: "Es sah für mich aus wie ein einfaches Schnitzel."
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"Abenteuerlich" beschließt Ewald dann sein Menü - mit Orangen-Passionsfrucht-Tarte, Koriander-Crème-Fraîche und Pfirsich-Tomaten-Eis. Norman attestiert dem Dessert einen "verrückten Geschmack", Marius (r.) lobt die "unglaublich pfiffige" Idee. Der gelungene Abschluss verschafft Ewald eine tolle Punktebilanz: 36 Punkte reichen für die vorläufige Führung.
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Eine böse Überraschung für Norman (l.), Ewald und den Rest der Runde folgt an Tag 4. "Es gab ja Schocknachrichten", kommentiert Katrin. Mitstreiterin Saskia klagte schon die ganze Woche über Magenschmerzen, nun geht nichts mehr.
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"Leider habe ich schlechte Nachrichten", wendet sich die malade Hobbyköchin an die Bremer "Dinner"-Runde. "Jetzt ist es heute wieder so schlimm, dass ich die Dreharbeiten leider nicht fortsetzen kann." Ewald bedauert das vorzeitige Aus: "Das ist ganz blöd. Für sie am meisten. Aber für uns auch, weil es die Stimmung ein bisschen drückt."
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Zu fünft geht es trotzdem weiter, weil Neele (l.) spontan die erkrankte Saskia ersetzt. Damit muss auch Marius (M.) für fünf Leute kochen. "Ich bin halber Slowake und wollte heute beim 'perfekten Dinner' slowakisch kochen", beschreibt er sein Menü unter dem Motto "Summer of '96".
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Zunächst serviert der Gastgeber Bohnen-, Sauerkraut- und Knoblauchsuppe. "Was sie nicht mögen, bleibt halt stehen", beugt der Koch möglichen Enttäuschungen vor. Die Suppe kommt besonders bei Katrin (l.) gut an, Neele favorisiert die Bohnenvariante. Zum Hauptgang gibt es montenegrinisches Schnitzel im Kartoffelmantel mit Kartoffelspalten.
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Bei Neele ist das Fleisch leider nicht ganz durch, Norman (r.) lobt dafür die "coole Kombi". Das Highlight aber hat sich Marius (l.) für das Dessert aufgehoben: Marillenknödel. Katrin findet: "Marius hat seinen Endgegner schon gut hingekriegt." Trotzdem verfehlt er mit 34 Punkten knapp die Wochenführung.
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Unverhofft kommt oft - auch für Neele. Die 23-Jährige springt am Finaltag spontan für die erkrankte Saskia ein. "Gestern Mittag gegen 12 Uhr kam der Anruf", berichtet sie. Sie sei "extrem aufgeregt", gibt die Studentin zu. Kein Wunder: Ihr apfellastiges Menü hat sie "noch nie gemacht".
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"Neele passt super in die Truppe", freut sich Ewald (r.) auf den Neuzugang am letzten Abend der Bremer "Dinner"-Woche. Mit Lob spart er auch bei der Vorspeise nicht: "Schön frisch, schmeckt mir gut." Norman (2.v.l.), der eigentlich kein Obst mag, geht's ähnlich. Umso mehr Kritik hat Marius bei der Hauptspeise in petto.
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"Der Apfel, der dir so wichtig war - also, wenn ich mal ein Apfelstück erwische, dann ist super", moniert er. "Sollte das so schmecken?" Zwar wird Marius (l.) bewusst, wie harsch das klingt ("War das jetzt zu gemein?"), trotzdem bohrt er nach: "Ich wollte jetzt mal wissen, ob du den Apfel schmeckst oder ob ich hier wieder als Depp der Nation dargestellt werde."
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Katrin (4.v.l.) entgegnet: "Als Arsch vom Dienst?" Gleichzeitig räumt sie ein, die Hauptspeise "fruchtiger" erwartet zu haben. Keine Klagen kommen dagegen beim Apfeltiramisu des Desserts auf. Am Ende landet Neele trotz Spontan-Menü mit 33 Punkten auf einem respektablen dritten Platz. Ewald (r.) gewinnt die Bremer Woche.