Keine andere Serie erzählt so packend und authentisch von der Zeit, in der wir leben. Hier ist alles, was Sie über den Hacker-Hit "Mr. Robot" wissen müssen ...

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Die beste Serie der Welt? "House of Cards"? "Game of Thrones"? Oder doch der Agententhriller "Homeland"? Seit vergangenem Jahr ist unter den üblichen Verdächtigen in dieser natürlich höchst subjektiven Frage ein neuer heißer Anwärter aufgetaucht: Solch überschäumende Euphorie, wie sie die erste "Mr. Robot"-Staffel begleitete, ist selbst in diesen serienverrückten Tagen selten wie die Blaue Mauritius. Was die Hackererzählung, die hierzulande exklusiv bei Amazon Video zu sehen ist, so besonders macht? Kein anderer TV- oder VoD-Hit handelt so packend, vielschichtig, hintergründig und vor allem authentisch von der Zeit, in der wir leben.

Worum geht's?

"Mr. Robot" erzählt die Geschichte des jungen Programmierers Elliot (Rami Malek, "The Pacific"), der am Tage in einer Internet-Sicherheitsfirma Dienst schiebt und in der Nacht zum Hacker wird. Elliot ist ein Einzelgänger mit Drogenproblemen und wiederkehrenden Angstzuständen. Aber er schützt Menschen, die ihm am Herzen liegen, in der Regel ohne deren Wissen. Ein guter Cyber-Schutzengel also. Böse Zeitgenossen - und das sind die meisten Menschen in dieser dystopischen Serie - lässt er hingegen über die Klinge springen. Als Elliot von "Mr. Robot" (Christian Slater), dem mystischen Anführer einer anarchistischen Untergrundgruppe namens "fsociety", angeheuert wird, beteiligt er sich an dem Unterfangen, dem turbokapitalistischen Superkonzern E Corp das anrüchige Handwerk zu legen.

Wodurch ist die Handlung inspiriert?

Gut Ding will Weile haben: Der aus Ägypten stammende Autor, Showrunner und Techie-Nerd Sam Esmail (38) feilte geschlagene 15 Jahre an "Mr. Robot". Inspiriert ist die Handlung unter anderem durch die politischen Umwälzungen des Jahres 2010: Auch bei den Protesten des "Arabischen Frühlings" spielten Hacker und soziale Netzwerke eine entscheidende Rolle zur Veränderung bestehender Unrechtsverhältnisse. Unter den wichtigsten filmischen Vorbildern: David Finchers Meisterwerk "Fight Club". Aus dem US-Thriller von 1999 ist sowohl das Motiv der dissoziativen Identitätsstörung (Genaueres wollen wir hierzu nicht "spoilern") entnommen als auch der systemkritische, antikapitalistische Ansatz.

Was macht "Mr. Robot" so speziell?

Christian Slater spielt "Mr. Robot" - den Anführer der anarchistischen Untergrundgruppe "fsociety". © 2015 Universal Pictures Germany. All Rights Reserved

Von "CSI: Cyber" bis "Blackhat", von "Homeland" bis "Who Am I" - Geschichten über Hacker sind in Kinofilmen und TV-Serien en vogue. Und meist peinlich realitätsfern inszeniert. Da wirbeln die Helden in Windeseile auf Tastaturen herum, agieren mithilfe absurd animierter 3D-Objekte oder üben den starren Blick auf den Monitor. Doch "Mr. Robot" ist anders. In fast jeder Folge wird ganz beiläufig eine Art von Exploit oder digitalem Einbruch beleuchtet und mit authentischen Kommandozeilen-Tools und echten Code-Zeilen in Szene gesetzt: DDoS-Attacken, Bruteforce-Angriffe, Ransomware-Fallen, bei denen die Daten des Opfers verschlüsselt und meist erst gegen Lösegeld wieder freigegeben werden. Der Whistleblower Edward Snowden ist ein Riesenfan der Serie, und auch die Cyber-Aktivistengruppe Anonymous ließ sich zum Lob hinreißen: "Das ist das Realistischste zum Thema Hacking im TV überhaupt." Ehrensache, dass sämtliche Episodentitel wie beispielsweise "eps1.9_zer0-day.avi" nach System-Prozessen oder empfindlichen Sicherheitslücken benannt sind.

Welche Auszeichnungen gab's bereits für Mr. Robot?

Neben dem vielen Lob von Hacker-Gruppen und Netzaktivisten gab's für "Mr. Robot" auch jede Menge Auszeichnungen: Christian Slater bekam den Golden Globe als bester Nebendarsteller in einer Serie, Elliot-Darsteller Rami Malek wurde zumindest nominiert. Bei den Critics Choice Awards räumte die Serie mächtig ab - in den Kategorien "Bester Hauptdarsteller", "Beste Drama-Serie" und "Bester Nebendarsteller". Den AFI Award gab's für das "Beste TV-Programm des Jahres". Bei den Emmys, die im September verliehen werden, geht "Mr. Robot" mit vier Nominierungen ins Rennen.

Wann kommt Staffel zwei?

fsociety war erfolgreich - die Welt versinkt im digitalen Chaos. Seit dem 13. Juli kann man von der zweiten Staffel die jeweils aktuelle Folge nur einen Tag nach US-Ausstrahlung bei Amazon Prime Video sehen - in der Originalversion mit deutschem Untertitel. Voraussichtlich Ende September werden alle Folgen komplett synchronisiert von dem VoD-Riesen angeboten.   © Amazon

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