Großes Aufatmen bei RTL: Die Quoten-Katastrophe "Rising Star" ist beendet. Zum Abschluss konnte sich die Sendung noch einmal ein wenig erholen - der Senderschnitt wurde aber dennoch wieder weit verfehlt.

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Die Analyse des Debakels "Rising Star" wird bei RTL noch eine ganze Weile dauern. Zu viel ist bei dieser Casting-Show schiefgelaufen. Statt des erhofften Publikums-Erfolgs mutierte die Show zu einem Quoten-Desaster mit Tiefpunkt am letzten Samstag: 5,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen sorgten für einen Wert, den sich kein RTL-Manager in seinen schlimmsten Alpträumen ausgemalt hätte.

Zum Abschluss gab es eine leichte Steigerung und einen Marktanteil von immerhin 9,7 Prozent in der Zielgruppe. Von dem, was sich RTL von der Show erhofft hatte, war das aber dennoch weit entfernt.

Die Sender-Verantwortlichen müssen sich jetzt also fragen, woran es gelegen haben könnte, dass sich das Publikum nicht im geringsten für "Rising Star" interessieren wollte. Und da gibt es einiges aufzuarbeiten: Zum Beispiel die Regeln, die zu erklären einen großen Teil der ersten Shows einnahm. Dann war da eine Jury, die blasser und unharmonischer kaum sein konnte. Dann gab es die "Bild"-Schlagzeilen über Musiker, die sich beschwerten, dass die Produzenten zu viel Einfluss auf die Lied-Auswahl genommen hätten. Und zu guter Letzt die Kandidaten selbst, bei deren Auswahl persönliche Schicksale wichtiger schienen als tatsächliches Talent.

Einziger Lichtblick war Moderator Rainer Maria Jilg, aber er kämpfte einen verlorenen Kampf und konnte die Sendung am Ende auch nicht mehr retten. Bleibt zu hoffen, dass er mit der Show seine Zukunft im TV-Geschäft nicht nachhaltig beschädigt hat.

Vielleicht ist es ein kleiner Trost für RTL, dass "Rising Star" nicht nur hierzulande gefloppt ist: Auch in den USA blieb die Show weit hinter den Erwartungen zurück. Der britische Sender ITV verzichtete nach einem Blick auf die Quoten in den USA und Deutschland letztendlich ganz auf eine Ausstrahlung. So endet ein weiteres Kapitel in der Geschichte der Casting-Shows. Bei "The Voice" und "Deutschland sucht den Superstar" dürfte vor dem Start der neuen Staffeln das große Zittern begonnen haben.

Ach ja: Die Gruppe "Unknown Passenger" hat "Rising Star" übrigens letztendlich gewonnen. Falls das tatsächlich jemanden interessiert.

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