- Selten hat man den Mann aus dem Pott so platt erlebt wie in der Maultaschen-Metropole Stuttgart.
- Schon beim Antrittsbesuch in einer siffigen Fußball-Gaststätte fällt Frank Rosin fast vom Glauben ab.
- Nach guten Ansätzen endet die "Rosins Restaurants"-Folge mit einer bösen Überraschung für den Sterne-Koch.
Eigentlich ist er ja eine robuste Natur. Doch sein Chaos-Einsatz in der heruntergewirtschafteten Vereinsgaststätte "SSC Stuttgart" zehrt diesmal heftig an den Kräften des Restaurant-Retters von Kabel Eins.
Dabei hätte ihn schon der erste üble Eindruck warnen sollen: Vor der Vereinsgaststätte auf dem weitläufigen Fußball-Areal sprießt das Unkraut. Und aus Mülltonnen, die fast den Weg zur Eingangstür verstellen, schlägt den Gaststätten-Gästen zur "Begrüßung" Gestank entgegen. "Eigentlich müsste der Laden hier 'Zum Aschenbecher' heißen", stöhnt Rosin, als er die vielen Zigarettenstummel sieht.
"Rosins Restaurants": Frust und Enttäuschung bei den Testessern
Das Durcheinander verwaltet mehr schlecht als recht eine schüchtern wirkende 54-Jährige: Wirtin Andrea, von Beruf IT-Kauffrau und bedauerlicherweise ohne Koch-Ausbildung, meldete sich in großer Not beim Rosin-Team. Dem Lokal fehlen die Gäste. Mit der Übernahme der Vereinswirtschaft hat sich die unerfahrene Unternehmerin verhoben. Allerdings: Potenzial wäre da. Vor allem dann, wenn die vielen Fans des VfB Stuttgart aus dem nahen Stadion eintrudeln würden.
Die Realität sieht anders aus. Gähnende Leere. Und wenn doch Hungrige kommen, wartet auf sie großes Durcheinander im miefigen Gastraum und in der Küche. Die Test-Esser liefern den traurigen Beweis: Sie rücken lediglich zweieinhalb von fünf möglichen Sternen heraus. Und sie klagen über lange Wartezeiten und halb gefrorenes Essen. Nur ein Klassiker wird ab und an gelobt: die Maultaschen.
Sternekoch Rosin sieht "Mega-Potenzial"
Auf genau diese Hausmannskost will Rosin setzen. Der Mann aus dem Ruhrgebiet preist die Maultaschen als "Schwäbische Currywurst" an. Was mit ihnen künftig passieren muss, ist aber etwas ganz Neues: frische Rezepte. Und endlich eine selbst angesetzte Brühe, kein trauriges Gemisch aus der Fertigsuppentüte. "Das schmeckt wie Spülwasser", schimpft Frank Rosin Wirtin Andrea.
Was er aber auch über ihr Lokal sagt: "Das hat ein Mega-Potenzial." Und schon soll der bewährte Rosin-Rezept-Mix greifen. Geplant ist eine kulinarische Neuausrichtung mit Heimat-Gerichten. Und der Sternkoch möchte Andrea auf Zack bringen. Derweil soll Umbaumeister Flo aus Österreich im Gastraum werkeln. Gesagt, getan!
Glanz in der Hütte: "Ich bin überwältigt"
Tatsächlich kann Design-Experte Flo zaubern: Er verwandelt die zuvor so triste Hütte mit frischer Farbe, neuen Gardinen, sauberen Tischdecken, einfachem Geschirr sowie einem einleuchtenden Möbel- und Lampenkonzept in ein Wohlfühl-Wohnzimmer. "Ich bin überwältigt", juchzt dann auch Andrea. Sie muss während des Umbaus ein paar Tage zu Hause bleiben, darf dann aber wieder kommen und staunen.
Allerdings sollte Andrea während ihrer Zwangspause neue Ansätze in der Küche entwickeln. Immerhin hatte sie mit Rosin ja geübt, leckere neue Maultaschen-Variationen. Und statt verkohltem Grillgemüse soll es künftig eine überbackene Aubergine geben, die Lust auf mehr macht. "Das würde ich auch bestellen", freut sich Andrea nach dem Coaching.
Doch es kommt zum Schock. Genau dann, als sie ihre angeblich überarbeitete, im Kern jedoch fast gleich gelassene "neue" Speisekarte zückt. Auffälligste "Innovation": Ausgerechnet die beliebten Maultaschen fehlen. Stattdessen: tristes Burger- und Schnitzel-Einerlei. "Ich bin selten sprachlos", schimpft Rosin. "Dann möchtest du jetzt Andreas Schnitzelbude aufmachen?"
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Frank Rosin stellt fest: "Dann brauchst du mich ja gar nicht"
Es kommt heraus, dass die Arbeit mit Andrea auf einem fundamentalen Missverständnis beruht und auf ganz viel Sturheit. Über den neu gestalteten Gastraum freut sich die Chaos-Wirtin. Aber in der Küche, für die das Produktionsteam ein paar neue Geräte spendiert hat, möchte sie nichts ändern. Andrea hält ihre bisherige Speiseauswahl und -qualität sogar für gelungen. Angeblich hätte es nie Beanstandungen gegeben. Soll wohl heißen: Rosins Testesser spinnen!
Zu einem zweiten Testessen - üblicherweise der Höhepunkt einer jeden Sendung - kommt es dann gar nicht. Stattdessen hängt Frust im Raum. Und Rosin muss arg mit sich ringen, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Andrea will nichts ändern. Sie will sich nicht helfen lassen. "Dann brauchst du mich ja gar nicht", schlussfolgert er. "Mein kulinarisches Können, meine kulinarische Einschätzung ist hier nicht gefragt", bilanziert ein gekränkter Frank Rosin. "Das macht mich total traurig."
Es ist ein Eklat, wie es ihn in dieser Deutlichkeit noch nie gegeben hat bei "Rosins Restaurants". "Ich gehe mit dem Gefühl, dass ich sauer und traurig bin." Mission: gescheitert! © 1&1 Mail & Media/teleschau
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