Eine Ära findet ihren Abschluss: "Sharknado 6" ist ab sofort im Bezahlfernsehen zu sehen. Unsere Autorin verabschiedet sich tränenden Auges von der irren Hai-Film-Sause.

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Nach fünf Jahren und sechs Filmen geht die wohl irrste Filmreihe der Menschheitsgeschichte zu Ende - mit "Sharknado 6 - The Last One (Wurde auch Zeit)". Und was ist das Ding für ein Trash-Film-Fest.

Disclaimer: Gleich wird es richtig übel. Wer das nicht verkraftet, sollte besser nicht weiterlesen.

Die finale Schlacht steht an. Diesmal hängt alles an Fin Shepard (Ian Ziering): Er soll im Alleingang die Welt retten. Ist er doch der einzige Überlebende, nachdem in "Sharknado 5: Global Swarming" die Erde zerstört wurde.

Wie soll man bitte eine Welt retten, die es nicht mehr gibt? Und das - was viel schlimmer ist - ganz ohne Kettensäge im Gepäck? (An dieser Stelle waren wir zum ersten Mal enttäuscht.)

Mit einer soliden Zeitreise: Es geht ab ins Mesozoikum. Fin muss jenen Sharknado verhindern, mit dem einst alles begann. Und trifft wider Erwarten auf alte Bekannte. Eine ganze Menge davon.

Dankenswerterweise ist Shepards Sohn Gil nämlich mehrfach in die Vergangenheit gereist, um eigentlich bereits getötete Mitstreiter im Kampf gegen die herumsegelnden Schnappviecher vor dem Tod zu bewahren und in den Jura zu verfrachten.

Knoten im Kopf? Gut so. Damit schaut sich's gleich leichter. Und man denkt dann auch einfach weniger nach.

  • Nova: Fliegst du zum ersten Mal auf einem Pterodactylus?
  • Fin: Ja.
  • Nova: Angst?
  • Fin: Zur Hölle, nein!

Willkommen in Minute acht von 90. Wir würden gerne sagen, dümmer wird's nicht. Aber das wäre gelogen.

  • Brian zu Fin: Ich weiß, du bist von vielen Haien gefressen worden und hast überlebt, aber ich bin von vielen Dinosauriern gefressen und ausgeschissen worden, weil sie mich nicht verdauen konnten. Es war hart.
Im nächsten Moment zieht Fin Shepard (Ian Ziering) eine Kettensäge aus dem Stein. © SYFY

Showdown auf dem "Planeten der Aprils"

Nach jedem zerstörten Sharknado gurken Fin und seine Helfershelfer "Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit"-mäßig weiter Richtung Gegenwart, um den nächsten ersten Wirbelsturm zu verhindern.

Vom Mesozoikum geht's ins Mittelalter, in den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, den Wilden Westen und zu den Beach-Hippies des Jahres 1968, wo Fin auf seine künftigen Eltern trifft. Adolf Hitler kommt im Gegensatz zum T-Rex übrigens nur im Vorspann vor.

Dagegen in einem Beutel stets mit dabei: der Superman-Funken aus den Augen sprühende Roboterschädel von Fins Frau April (Tara Reid). Der dann auf die eigentlich schon in "Sharknado 3" verstorbene, in "Sharknado 4" als halber Cyborg wiederauferstandene, in "Sharknado 5" erneut verstorbene und jetzt doch nicht tote menschliche April trifft.

In einer fernen Zukunft - dem Jahr 20013 - kommt es zum finalen Kampf zwischen Fin, April und einem ganzen Haufen April-Cyborgs - und freilich zu einem jetzt aber wirklich überallerletzten Sharknado.

Hailight aus der Trash-Schmiede The Asylum

Das finale Hai-Spektakel wurde wie seine fünf Vorgänger von den Kackfilmspezialisten The Asylum produziert. Auf deren Konto gehen auch filmische Juwelen wie "Avengers Grimm", "Lavalantula" und der Klassiker "Airplane vs. Volcano". Denn auch bei Trashfilmen gilt: Nicht in jedem Müllhaufen ist Gold vergraben.

Wie seine Vorgänger strotzt "Sharknado 6" vor Anspielungen. "Jurassic Park", "Zurück in die Zukunft", "Game of Thrones", "Planet der Affen", "Schneewittchen", "Star Wars", "Ritter der Tafelrunde" ... es wird vogelwild zitiert.

Aber für einen Moment ist alles gut, wenn Alaska Thunderf*** aus "RuPaul's Drag Race" als Morgana le Fay eifersüchtig darauf wird, dass Fin ein Schwert mit Kettensäge (Da ist sie ENDLICH!) aus dem Stein zieht.

Statt David Hasselhoffs Familie, die in Teil drei Gastauftritte bekam, hat diesmal Hauptdarsteller Ian Ziering seine Frau und Kinder angeschleppt. Im Unabhängigkeitskrieg kämpfen Dexter Holland und Kevin "Noodles" Wasserman von The Offspring (untermalt mit "Come Out And Play", für alle, die sie nicht erkennen).

Erwähnenswert sind weiters Zierings "Beverly Hills 90210"-Kollegin Tori Spelling als seine Mutter, Emmy-Gewinner Leslie Jordan als Benjamin Franklin, Astrophysiker Neil deGrasse Tyson als Merlin, LaToya Jackson als Cleopatra und Trasfilm-Legende Gary Busey als Aprils Vater .

"Sharknado 6" markiert das Finale eines Phänomens, das 2013 seinen Anfang genommen hat. Von einer breiteren Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet, wirbelten die Raubfische mit gebleckten Zahnreihen durch die Wohnzimmer der Trash-Gemeinde und erreichten auf dem Spartensender Tele5 immerhin einen Marktanteil von rund zwei Prozent.

Nun ist also Schluss mit fliegenden Haien. Obwohl ... Kommt nicht demnächst "Sky Sharks"?

"Sharknado 6 - The Last One (Wurde auch Zeit)" sehen Sie in der deutschsprachigen Premiere ab 23. August auf Syfy.

Verwendete Quellen:

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