Seit 2011 nahmen etliche Chefs am RTL-Experiment "Undercover Boss" teil und wagten den verdeckten Einsatz im eigenen Unternehmen. Im Finale der mittlerweile fünften Staffel kehren nun vier Bosse früherer Folgen zurück an die Basis. Wir haben mit den Firmen Kamps und Pit-Stop sowie den Maltesern über ihre Erfahrungen gesprochen.

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Ein Jahr nach ihrer Teilnahme bei "Undercover Boss" treffen Jaap Schalken, Manager von Kamps, Stefan Kulas, Geschäftsführer bei Pit-Stop und Graf von Saurma-Jeltsch, Vorstandsmitglied des Malteser-Hilfsdienstes, erneut auf ihre Mitarbeiter und dürfen im Kerngeschäft ihrer Firmen noch einmal selbst Hand anlegen.

Wie hart das Geschäft an der Basis sein kann, ist Kamps-Chef Schalken noch gut in Erinnerung: "Meine Ungeschicklichkeit hat meinen Fingernagel zuerst blau-schwarz gemacht und später abfallen lassen …" Getarnt als Arbeitsloser Nicolas Martens tauschte Schalken für eine Woche sein Büro gegen die Backstube. Trotz der schmerzhaften Erfahrung würde er jederzeit wieder an dem TV-Experiment teilnehmen. "Ganz eindeutig ja", ist darauf auch die Antwort von Pit-Stop-Geschäftsführer Kulas. "Durch die verdeckte Mitarbeit erfährt man auch die kleinen Probleme. Die größeren bekommt man auch so mit." Er verwandelte sich in den arbeitsuchenden Christian Brandt, der sich als vermeintlicher Praktikant in der Werkstattkette beweisen musste.

"Undercover Boss" - ein sinnvoller Selbstversuch?

In erster Linie ermöglicht "Undercover Boss" natürlich den Firmen, sich einem großen TV-Publikum zu präsentieren und den Zuschauern einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren. Doch auch die Chefs selbst bekommen Einblicke ins eigene Unternehmen, die ihnen als Geschäftsführer verwehrt bleiben würden. "Als große Organisation mit zehntausenden Mitarbeitern ist man im Vorstand doch sehr weit weg vom Alltag", bestätigt Graf von Saurma-Jeltsch vom Malteser-Hilfsdienst. Auch er tarnte sich als arbeitsuchender Praktikant Johannes Schöller und half eine Woche bei der Mitgliederwerbung, im Rettungsdienst und der Kinderbetreuung der katholischen Hilfsorganisation.

Die persönlichen Gespräche mit den Angestellten waren für alle drei Geschäftsführer besonders prägend. "Ich habe noch mehr Respekt vor unseren Mitarbeitern", erzählt uns Graf von Saurma-Jeltsch. Einstimmig erklären alle drei, dass "Undercover Boss" einen nachhaltigen Effekt hatte – sowohl für sie persönlich als auch für das Unternehmen.

In allen Firmen wurden nach Aussagen der Bosse aufgrund des TV-Experiments kleinere Veränderungen vorgenommen. Ob die beschlossenen Maßnahmen in den Unternehmen umgesetzt wurden und wie sich die Arbeitssituation tatsächlich verbessert hat, wollen sich Schalken, Kulas, von Saurma-Jeltsch und auch Wienerwald-Chef Swen Neumann am Montagabend um 20.15 Uhr auf RTL noch einmal genauer anschauen. (jwo)

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