Ein Chef in Not! Für "Undercover Boss" (RTL) tauschte Marco Hammer die angestammte Rolle des Geschäftsführers gegen die eines Hilfsarbeiters. Auf Knien und in Pfützen quälte er sich durch die eigene Firma.

Mehr TV- & Streaming-News finden Sie hier

Schaffe, schaffe, Häusle baue - das ist, seit 114 Jahren, das Ding der Firma Bien-Zenker aus Schlüchtern. 800 Fertighäuser werden im Jahr von 600 Mitarbeitern geschaffen und ein Umsatz von 170 Millionen Euro erwirtschaftet. Seit zwei Jahren ist als vorsitzender Geschäftsführer Marco Hammer (49) dafür verantwortlich, dass der Laden flutscht. Für "Undercover Boss" (RTL) schlüpfte er verkleidet mit Bart, falscher Beißleiste und Zopf-Perücke ("Ich seh aus wie ein Statist in 'nem Seeräuber-Film") in die Rolle des arbeitsuchenden Roland und stellte sich den Aufgaben, die seine Mitarbeiter tagtäglich zu bewältigen haben.

"Undercover Boss": Frau von Marco Hammer ahnt Schlimmes

"Er wird kämpfen müssen", ahnte Marcos Ehefrau Sibylle, die von der Verkleidung ("Ojemine! Ogottogott!") nicht angetan war. Und auch Marco Hammer gab sich keinen Illusionen hin: "Ich habe zwar früher auf dem Bau gejobbt, aber ich bin gespannt, ob ich durchhalte. Ich bin nicht mehr der Leichteste und auch nicht der Sportlichste." - "Gib alles!", witzelten seine Geschäftsführerkollegen aufmunternd - aber Marco/Roland verging das Lachen schneller, als ihm lieb war.

Pluspunkt: Das Bier wird per Zollstock geöffnet!

"Auf Knien, zu dick, kalt - so bin ich halt", war das Motto des ersten Tages. Der falsche Roland mörtelte auf Knien und durch Pfützen. "Es ist saukalt, aber mir läuft die Brühe", ächzte der vermeintliche "Roland" und jammerte: "Das ist ein dicker Scheiß!" Unter Anleitung von Monteur Philipp (30) kam der "Undercover Boss" schnell an seine Grenzen. Immerhin: Das Feierabendbier konnte er stilecht mit dem Zollstock öffnen!

Jeder Tag brachte neue Herausforderungen - und das immergleiche Problem: Fake-Praktikant Roland war - viel! - zu langsam. Auch beim Errichten der Schallschutzdecken hinkte er hinterher ("Heute hab ich der Firma Geld gekostet!") und konnte seinen "Ausbilder", den erfahrenen Hans (55) auch nicht mit Muskelkatergejammer erweichen. "Och, niedlich", spöttelte Hans nur, gab aber einen wichtigen Tipp: Schrauben nie in der Hosentasche aufbewahren! Warum? "Sonst stichste dir in die Eier!"

Zackige Kommandos

"Das muss 'n Tacken schneller gehen!" - "Du musst nen Zahn zulegen!" - "Gib mehr Gas!" Die Kommandos von Malerin Michelle waren ebenso hart wie die von Julien (27) in der Wandfertigung ("Ich brauch' für ne Wand 30 Minuten - mit Roland waren es zwei Stunden") und von Elektro-Installateur Thomas (39). Aber Roland rackerte - sogar bis aufs Blut, das beim Montieren von Steckdosen floss. Tenor: "Wenn ich schon nichts kann, dann soll's zumindest nicht am Einsatz scheitern." Also robbte, kniete, buckelte, hämmerte, verzweifelte ("Habe leise vor mich hin geweint") Roland am Bau - aber er hielt durch. Und der Tag der Rache kam.

Mutige Mitarbeiterin: Der Chef ist "ein Tollpatsch!"

Seine fünf "Ausbilder", die den Kandidaten in sieben Kategorien herzlich, aber hart bewerteten und vor allem bei Ausdauer, Talent, Geschick und Mitdenken teilweise unterdurchschnittlich einstuften (Michelle: "Roland ist schon ein kleiner Tollpatsch"), ließ Marco nach der Woche dann im Büro der Geschäftsleitung antanzen - und da ging dann teilweise seinen Mitarbeitern die Düse!

Aber nur, bis sie im Chef ihren "Roland" wiedererkannten. Das passierte relativ früh, zu Marcos Enttäuschung: "Ich hätte die gerne noch ein bisschen mehr gegrillt." Wie es bei "Undercover Boss" Tradition ist, gab es nicht Schimpfe, sondern Belohnungen für die tollen und ehrlichen Mitarbeiter: Hochzeitsbudget, Traumreise nach Rio, Urlaube auf Teneriffa und in Amerika, Beförderung zum Kolonnenführer, unbefristeter Vertrag plus Kreuzfahrt auf der Heavy Metal Cruise.

Merke: Den Chef zu quälen kann sich lohnen. Aber nur, wenn er verkleidet ist. (tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.