Eine Initiative kämpft seit Monaten dafür, dass Netflix-Filme von den Oscars ausgeschlossen werden. Jetzt steht fest: Produktionen des Streamingdienstes sind weiterhin zugelassen.
Haben Filme, die nicht für die große Leinwand produziert werden, einen Platz bei den Oscars verdient? Nein, findet Regie-Ass Steven Spielberg und kämpft seit einigen Monaten für eine Regeländerung: Netflix-Produktionen sollen vom wohl wichtigsten Filmpreis der Welt ausgeschlossen werden.
Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS), die für die Oscar-Verleihung verantwortlich ist, hat sich nun aber (vorerst) gegen eine Änderung ihrer Statuten entschieden, wie "Variety" berichtet.
Eine Woche im Kino reicht
Laut der offiziellen Erklärung der Oscar-Academy bleiben die bisherigen Regeln bestehen. Demnach muss ein Film im Vorjahr der Verleihung an mindestens sieben Tagen zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember in einem Kino im Gebiet von Los Angeles County gelaufen sein, um sich für den Filmpreis zu qualifizieren.
Druck auch von anderer Seite
Unlängst hatte sich das US-Justizministerium eingeschaltet und die Oscar-Academy in einem Schreiben vor einer möglichen Verletzung des Wettbewerbsrechts gewarnt. Es bestand der Verdacht, dass Netflix-Produktionen kaum in Kinos gezeigt werden, damit der Streamingdienst seine Abos besser vermarkten könne.
"Wir unterstützen die Filmvorführung in Kinos und betrachten sie als essentiell für die Filmkunst", beteuerte Academy-Präsident John Bailey in einer Erklärung.
Dieser Aspekt habe in der Diskussion über eine Änderung der Oscar-Regeln eine große Rolle gespielt. Vorläufig bleibe aber alles beim Alten.
"Die Oscars sind für Kinofilme"
Stein des neuerlichen Anstoßes war der Netflix-Film "Roma" von Alfonso Cuarón, der Ende Februar zehn Oscar-Nominierungen in drei Auszeichnungen ummünzen konnte, darunter in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film".
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