Wer es bei "Wer wird Millionär?" auf den Ratestuhl schafft, ist von da an nicht selten abhängig von Günther Jauchs Laune. Der Moderator ist dafür bekannt, seine Kandidaten gerne gekonnt zu verunsichern. Manchmal hilft er seinem ahnungslosen Gegenüber aber auch gnädig auf die Sprünge.

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Die Vorzüge des letztgenannten Szenarios konnte Inga Quotadamo aus Kiel am Montagabend genießen. Schon bei der 2.000-Euro-Frage gab es eine ordentliche Portion Hilfe von Günther Jauch: "Wer war am Dreißigjährigen Krieg beteiligt?"

  • Hermann der Cherusker
  • Wallenstein
  • Dschingis Khan
  • Jeanne d’Arc

Die Kandidatin kann die meisten falschen Antworten ausschließen. Allerdings hat sie noch nie etwas von der Varusschlacht oder Hermann dem Cherusker gehört. Da schaltet sich Günther Jauch ein und verweist auf das bekannte Herrmannsdenkmal im Teutoburger Wald.

Obwohl Frau Quotadamo nun dämmert, dass Hermann deutlich vor dem Dreißigjährigen Krieg (17. Jahrhundert) in die Schlacht gezogen sein muss, loggt sie die richtige Antwort erst nach Zuhilfenahme des Publikumsjokers ein.

Das Ende kommt schließlich bei einer weiteren Geschichts-Frage, diesmal zum Thema DDR. Weil sie die sichere Spielvariante gewählt hat, hat Frau Quotadamo bei 32.000 Euro einen Freischuss: "Welche DDR-Bürger durften schon ab 1964 relativ problemlos jedes Jahr für mehrere Wochen Verwandte im Westen besuchen?"

  • Rentner
  • Alleinerziehende Mütter
  • Lehrer
  • FDJ-Mitglieder

Jauch mutiert zum Oberlehrer

Die Kandidatin tendiert zu Antwort D. Noch bevor die anschließende Werbepause überhaupt begonnen hat weist Jauch bereits darauf hin, dass die Antwort nicht stimmen kann: "Ich bin mir sicher, dass mindestens ein Drittel unserer Zuschauer zu Hause das besser wissen."

Kaum ist die Werbepause verstrichen, setzt der Moderator sodann auch zur Geschichtsstunde an. Alleinerziehende Mütter konnten es nicht sein, die mussten schließlich den für das Fortbestehen der DDR unerlässlichen Nachwuchs (also die FDJ-Mitglieder) großziehen. Und bei Lehrern wäre die Gefahr zu groß gewesen, dass sie ebendiesen Nachwuchs mit Geschichten über die Vorzüge des Westens vom Glauben ans System abfallen lassen.

Bleiben also nur die Rentner. Denn die hatten ihren Beitrag ja bereits geleistet und brachten dem System nichts mehr, außer dass sie Geld gekostet hätten. Danke, Günther.

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(lug)

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