Der Borkenkäfer setzt Bäumen in deutschen Wäldern zu, vor allem bereits durch Trockenheit geschwächten Exemplaren. Wo dieses Jahr besonders viele Käfer unterwegs sein könnten.

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Der Borkenkäfer ist seit Jahren ein Problem für den Waldbestand in Deutschland. Doch wie stark wird der Befall in diesem Jahr? In Rheinland-Pfalz und Sachsen könnte es mehr Käfer geben.

Die Gefahr durch Borkenkäfer

  • Sie legen unter der Rinde ihre Eier ab. Schlüpfen die Larven, fressen sie dort die wichtigsten Schichten des Baumes und zerstören so seine Lebensadern. Die Tiere profitieren von der Klimaerwärmung: Früher gab es laut Hahn pro Jahr durchschnittlich 1,5 Käfer-Generationen. Nun seien es zwei bis drei. Gleichzeitig litten die Bäume unter der Trockenheit und könnten einen Borkenkäfer-Befall dadurch schlechter überstehen. Die Schäden sind immens, 2022 mussten massenhaft befallene Bäume gefällt werden.

So heißt es seitens des Betriebs Landesforsten Rheinland-Pfalz, dass die Käfer in diesem Jahr frühzeitig Bruten angelegt hätten: Ein Teil der Tiere sei in diesem Jahr bereits Mitte April ausgeschwärmt und damit etwa zwei Wochen früher als in den Vorjahren. Das heißt: Dort hätten sich nun bereits die ersten Jungkäfer fertig entwickelt und würden in Kürze neue Fichten befallen. Parallel dazu zeigten sich, manchmal am selben Baum, Käfer-Nachwuchs in einem früheren Brutstadium sowie noch frischere Eiablagen.

Wieso die Borkenkäfer in manchen Regionen schon so früh dran sind

Diese Durchmischung verschiedener Brutstadien sei zwar normal, erklärte der Betrieb Landesforsten weiter. Sie geschehe in anderen Jahren aber meist erst später. Das kühle und regnerische Wetter der vergangenen Wochen habe bewirkt, dass ein erheblicher Teil der Fichten-Borkenkäfer oder auch Buchdrucker (Ips typographus) erst etwas später ausgeschwärmt sei, Bäume befallen und seine Brut abgelegt habe. Hintergrund ist den Angaben zufolge, dass die Tiere erst bei Temperaturen von mindestens 17 Grad ihre Überwinterungsquartiere unter der Rinde oder im Bodenstreu verlassen.

Allerdings lässt sich die Stärke des Befalls von Fichten in diesem Jahr noch nicht genau vorhersehen. Darüber werde maßgeblich das Wetter in den kommenden Monaten entscheiden.

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Die Försterinnen und Förster hätten die Entwicklung der Käfer aber im Blick. Sie suchten regelmäßig nach befallenen Bäumen, ließen sie gegebenenfalls fällen und transportierten sie aus dem Wald ab. "Dieses Abschöpfen der Käfer mit dem befallenen Holz ist ein wichtiger Bestandteil des Borkenkäfer-Managements der Waldbesitzer, das die wirtschaftlichen und ökologischen Schäden an unseren Fichten-Wäldern eingrenzt", teilte eine Sprecherin der Landesforsten mit. (dpa/tar)

Verwendete Quellen

  • Mit Material der dpa
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