Der gefräßige Japankäfer richtet erhebliche Schäden an. In Italien und der Schweiz ist er bereits angekommen. Experten zufolge dürfte er sich auch in Deutschland etablieren.

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Insbesondere Wein- und Obstbauern müssen sich einem Experten zufolge darauf einstellen, dass der Japankäfer künftig auch in Deutschland erhebliche Schäden anrichten wird. "Es ist sehr schwer einzuschätzen, wer die Schäden haben wird, der Weinbau ist auf jeden Fall gefährdet", sagte Olaf Zimmermann, Biologe und Insektenkundler am Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Karlsruhe.

"Wir werden bald die ersten Käferlarven (Engerlinge) finden", sagte Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Wenn wir die ersten Engerlinge entdecken, wird es zwei oder drei Jahre dauern, bis es erste Schäden gibt." Die Art sei wegen ihrer Ausbreitung und fehlender Gegenspieler in der Natur problematisch. "Das Besondere beim Japankäfer ist, dass er sich sehr schnell in Massen aufbaut."

Japankäfer gelangte über die Schweiz nach Deutschland

Der aus Asien stammende Japankäfer (Popillia japonica) gehört in der EU zu den Schädlingen, die systematisch bekämpft werden müssen. Die Insekten fallen über Obstplantagen, Weinberge, Wälder, Grünanlagen und Gärten her und fressen bei mehr als 300 Pflanzenarten mitunter alles kahl.

Der Japankäfer gelangte 2017 von Italien aus in die Schweiz. In Baden-Württemberg wurden im vergangenen Jahr einige Exemplare der gefährlichen Käferart gefangen - die Einschätzung von Experten lautet, dass der Käfer wohl über den Güterverkehr eingeschleppt wurde. Auch in Bayern wurde ein Exemplar entdeckt.

Ausrottung ist nicht komplett möglich

Im Nachbarland Schweiz werde der Japankäfer bereits mit Insektiziden bekämpft, sagte Zimmermann. "Eine Strategie der Ausrottung des Schädlings ist nördlich der Alpen immer noch ein Ziel - auch wenn die Ausrottung nicht komplett möglich ist." Er fügte hinzu: "Es geht darum, den Schaden zu verzögern."

Mitte des vergangenen Jahres war in der Schweizer Grenzstadt Basel eine Japankäfer-Population entdeckt worden. Nach den Funden in der drittgrößten Stadt des Landes weitete der Kreis Lörrach auf der deutschen Rheinseite vorbeugend Schutzmaßnahmen aus.

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Auch öffentliches Grün gefährdet

Zimmermann erinnerte daran, dass der Schädling auch das öffentliche Grün betrifft. Die Weibchen legen ihre Eier bevorzugt in feuchte oder bewässerte Grasflächen ab. Aus den Eiern schlüpfen Larven, die Graswurzeln fressen und Schäden an Wiesen und Rasenflächen anrichten.

Das LTZ beschäftigt nach eigenen Angaben über 300 Menschen und ist die größte landwirtschaftliche Landesanstalt im Südwesten. (dpa/bearbeitet von ff)

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