Sie gehören nicht gerade zu den willkommensten Frühlingsboten aus der Natur und können sogar Krankheiten übertragen: die Zecke. Doch beißen Zecken – oder stechen sie?

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Mit dem beginnenden Frühling sprießen nicht nur die Blumen, sondern auch eine oft unangenehme Begleiterscheinung lauert wieder vermehrt in der Natur: Zecken. Wer die blutsaugenden Parasiten einmal an sich entdeckt hat, spricht schnell von einem Zeckenbiss. Diese Bezeichnung ist allerdings nicht korrekt.

Zeckenbiss oder Zeckenstich: Wie heißt es korrekt?

Aus wissenschaftlicher Sicht ist der Begriff Zeckenbiss falsch. Tatsächlich stechen Zecken ihre Opfer, um sich von deren Blut zu ernähren. Denn der biologische Mechanismus, mit dem die Zecke Blut saugt, ähnelt eher einem Stechen als einem Beißen, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilt. Die Zecke besitzt einen Stechrüssel, mit dem sie die Haut ihres Opfers durchbohrt und das Blut aufsaugt. Demnach ist es also kein Biss, sondern ein Stich, der zur Blutmahlzeit führt.

Sind bestimmte Körperregionen oder Personen besonders gefährdet?

Ein weit verbreiteter Glaube in diesem Zusammenhang ist, dass Zecken bevorzugte Stichstellen am menschlichen Körper haben. Zecken visieren vor allem geschützte Stellen an, an denen sie weniger leicht entdeckt und entfernt werden können, wie das Robert-Koch-Institut erklärt: Beim Menschen könne das demnach am Kopf der Haaransatz oder die Ohren sein, "häufig aber auch an anderen geschützten Stellen, zum Beispiel Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehle", heißt es.

Enganliegende Kleidung biete der Zecke ebenfalls einen geschützten Platz, weshalb auch Stiche im Hüftbereich häufig vorkommen. Die Zecke brauche jedoch Zeit, um die ideale Einstichstelle zu finden und wandert daher längere Zeit auf der Haut umher.

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Anders als bei Gelbfiebermücken gibt es laut dem RKI allerdings keine eindeutigen Hinweise darauf, dass bestimmte Personen für Zecken attraktiver sind als andere. Vielmehr spiele das persönliche Verhalten eine Rolle. Grundsätzlich lässt sich sagen: Wer sich viel in der Natur aufhält, hat auch ein höheres Risiko, von Zecken gestochen zu werden.

Mit Wissen vor Zecken schützen

Ein Zeckenstich birgt das Risiko von schwerwiegenden Krankheiten wie Lyme-Borreliose oder FSME. Regelmäßige Kontrollen des eigenen Körpers nach Aufenthalten im Freien sowie das Tragen von geeigneter Kleidung können dazu beitragen, das Risiko von Zeckenstichen zu minimieren.

Informationsquellen wie das Robert-Koch-Institut oder die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bieten weiterführende Hinweise und Ratschläge zum Umgang mit Zecken und deren Stichen.  © spot on news

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