Radio-Moderator Vince Gottmann berichtet in einem Video auf Instagram und TikTok von einem verstörenden Vorfall am Neujahrstag. Eine Gruppe Jugendlicher habe den Hund einer Freundin mit Böllern attackiert und so beinahe getötet.
Normalerweise postet der Morning-Show-Moderator Vince Gottmann Videos, mit denen er seine Followerschaft zu Lachen bringen will. Oft mit dabei: Golden-Retriever-Welpe Summer. Nun meldete er sich im neuen Jahr aber mit einem ernsten Video, das für Verärgerung sorgte. Über eine Million Menschen haben das Reel auf Instagram bereits angeschaut.
Gottman berichtet darin von einer schlimmen Situation, die einer Freundin am Neujahrstag widerfahren sei. Lina sei am 1. Januar gegen 16.20 Uhr mit ihrem Hund Scooby (Namen geändert) in Berlin-Schöneberg unterwegs gewesen. Nachdem der Vierbeiner die angsterfüllte Silvesternacht überstanden habe, hätten sie auf eine entspannte Gassirunde gehofft. Doch es sei ganz anders gekommen – und der Spaziergang schnell zu ihrem schlimmsten Erlebnis geworden.
Auf ihrem Rückweg habe Lina vier Jugendliche bemerkt, die auf dem Gehweg Feuerwerkskörper zündeten, erzählt der Moderator. Die Hundehalterin habe die Jugendlichen darum gebeten, kurz mit dem Böllern aufzuhören, damit sie mit ihrem Hund vorbeigehen könne.
Jugendliche bewerfen Hund mit Böllern
"Doch als sie losging, hörte sie das erste Zischen. Nach dem Zischen kam dann der Knalll. Das heißt, ein Böller ist zwischen den Hinterläufen von Scooby direkt explodiert", gibt Vince Gottmann das Erlebte wider. Vor Schreck und Schmerzen sei der Hund dann in drei weitere explodierende Böller gelaufen. Die Jugendlichen hätten nach ihrer lebensgefährlichen Attacke sofort die Flucht ergriffen.
Lina habe Scooby sofort in eine Tierklinik gebracht, wo er notoperiert worden sei. Stunden des Bangens für die geschockte Hundehalterin. Scooby habe starke Verbrennungen erlitten, wobei sein Unterbauch glücklicherweise größtenteils verschont geblieben sei, berichtet Gottmann. Scooby habe zwar überlebt, unter welchen Folgeschäden er langfristig leiden werde, sei aber zunächst ungewiss gewesen.
Gottmann ist entsetzt. "Wie kann es sein, dass es einmal im Jahr möglich ist, legal solche Feuerwerkskörper zu kaufen!?", fragt der Radiomoderator und spricht sich gegen privates Feuerwerk aus. "Jedes Jahr sterben Menschen daran, (…) jedes Jahr werden Tiere verletzt – nicht nur Hunde, sondern auch alle anderen Arten von Tieren."
Die Knallerei löst bei Tieren Todesangst aus. So entliefen auch zu diesem Jahreswechsel rund 430 Hunde. In Berlin-Marzahn musste die Polizei am 31. Dezember einen aggressiven Malinois erschießen, der durch die Böllerei durchgedreht war.
Acht Tage nach dem Vorfall meldete sich der Moderator mit einer Sprachnachricht von Lina in einem Update-Video zurück. Darin bedankt sie sich für die große Anteilnahme. Scooby bekomme aktuell noch Schmerzmitteln, sein Gehör scheine sich wieder zu normalisieren und er habe sich auch schon wieder für ein paar Schritte nach draußen getraut. "Also es geht bergauf", sagt sie. Auch sie bittet die Zuschauerschaft darum, die Petition für das Böllerverbot zu unterschreiben.
Böllerangriffe melden und anzeigen
"Vier Pfoten" hat ein Meldetool eingerichtet, über das auch jetzt noch Vorfälle wie dieser gemeldet werden können – etwa von Haustieren, die durch Knaller verletzt wurden oder langfristig unter den Folgen leiden. Eine Strafanzeige bei der Polizei kann ebenfalls ratsam sein.
Genau wegen derartiger Geschehnisse fordern Tierschützende seit Langem ein Böllerverbot von privatem Feuerwerk. Noch kurz vor Silvester lehnte der Bundesrat ein Böllerverbot rund um Tierheime ab. Am Montag überreichten die Polizeigewerkschaft Berlin sowie die Deutsche Umwelthilfe ihre Petitionen mit insgesamt mehr als 1,7 Millionen Unterschriften dem Innenministerium. Mittlerweile hat alleine die Petition der Polizeigewerkschaft die Zwei-Millionen-Marke geknackt.
Jetzt muss der Petitionsausschuss des Bundestages die Petition besprechen. Dass die aktuelle Regierung ein Böllerverbot umsetzt, scheint jedoch unrealistisch. Innenministerin Nancy Faeser und Kanzler Olaf Scholz (SPD) sehen keine politische Mehrheit für ein Verbot. Scholz sagte gegenüber dem "Stern", er finde ein Böllerverbot "irgendwie komisch". Wie die neue Bundesregierung nach den Neuwahlen im Februar darüber entscheiden wird, muss sich zeigen. © Deine Tierwelt
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