Zum genauen Ergebnis schweigt sich die EU noch aus, doch es steht fest: Bei der Umfrage zur Zeitumstellung hat sich die Mehrzahl der Teilnehmer für deren Abschaffung ausgesprochen.

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Bei der EU-Umfrage zur Sommerzeit hat sich die große Mehrheit der Teilnehmer für eine Abschaffung der Zeitumstellung in Frühjahr und Herbst ausgesprochen.

Ein entsprechender Bericht der "Westfalenpost" wurde der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagabend in Brüssel bestätigt. Die EU-Kommission äußerte sich allerdings noch nicht offiziell zu den Ergebnissen.

Mehrzahl der Teilnehmer aus Deutschland

Mehr als 80 Prozent der Teilnehmer plädierten nach Informationen der Zeitung für ein Ende des Hin und Her. Die meisten wollten nach dpa-Informationen eine dauerhafte Sommerzeit. Von den 4,6 Millionen Teilnehmern seien mehr als drei Millionen aus Deutschland.

Die EU-Kommission hatte nach Ende der öffentlichen Konsultation Mitte August nur die Teilnehmerzahl mitgeteilt, aber noch nichts zu Ergebnissen oder zur regionalen Verteilung der Teilnehmer gesagt. Auch seither schwieg sie sich aus.

Eine Sprecherin erklärte am Dienstagabend, Kommissarin Violeta Bulc wolle zunächst intern über die Ergebnisse informieren, dann werde die Kommission über die nächsten Schritte diskutieren.

Die Brüsseler Behörde prüft derzeit nach Aufforderung des Europaparlaments, wie es mit der im EU-Recht geregelten Zeitumstellung weiter gehen soll. Die Online-Umfrage sollte aber nach Darstellung der Kommission ausdrücklich kein Referendum sein oder den alleinigen Ausschlag geben.

Die Teilnehmer konnten angeben, ob sie die Umstellung weiter wünschen oder für eine Abschaffung plädieren. Und sie konnten ankreuzen, ob im Fall der Fälle lieber dauerhaft die Sommer- oder die Winterzeit gelten sollte.

"Ergebnis nicht ignorieren"

Der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese und Umstellungsgegner sagte der "Westfalenpost", er setze auf einen raschen Vorschlag der EU-Kommission zur Abschaffung. "Somit könnte das Gesetz noch vor der Europawahl im kommenden Mai verabschiedet werden", sagte Liese. "Wenn das Ergebnis einer Konsultation so offensichtlich ist, dürfen die europäischen Gremien es nicht ignorieren."

Allerdings ist die Zeitumstellung offenbar vor allem in Deutschland ein sehr großes Thema. Eine Neuregelung müsste indes EU-weit gelten.

Die EU-Kommission hat das Vorschlagsrecht, Europaparlament und die Mitgliedsstaaten entscheiden mit. Die EU-Staaten dürften anschließend alleine entscheiden, ob sie dauerhaft ganzjährig die Sommer- oder die Winterzeit haben wollen.

Ergebnis entspricht dem einer deutschlandweiten Umfrage

Das Ergebnis der EU-Umfrage deckt sich mit dem der repräsentativen Umfrage, die dieses Portal gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey durchgeführt hat.

Lediglich 17 Prozent der 5.067 Teilnehmer wollten an der Zeitumstellung festhalten oder waren unentschieden. 46 Prozent sprachen sich dafür aus, dass durchgehend die Sommerzeit gilt. 37 Prozent plädierten für eine durchgehende Winterzeit.

Eine detaillierte Auswertung der Umfrageergebnisse und Informationen zur Methode von Civey finden Sie hier. (mcf/dpa)

Wenn Sie an der Civey-Umfrage zur Zeitumstellung teilnehmen möchten, ist das weiterhin möglich.


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