Die FDP widmet der Gesundheit zwar nur wenig Raum in ihrem Wahlprogramm, nimmt dafür aber ganz andere Positionen ein, als alle anderen Parteien.

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Gegen den Einheitsbrei

Die Themen Gesundheit und Pflege sind der FDP drei Seiten in ihrem Wahlprogramm wert. Doch ihre Ansichten dazu sind deutlich: "Wir stehen für ein freiheitliches Gesundheitssystem, das Solidarität und Eigenverantwortung verbindet." Eine "zentralistisch gelenkte Staatsmedizin" lehne sie ab. Deshalb wolle sich die Partei weiter für die freie Wahl des Arztes, für Therapiefreiheit sowie für die freie Wahl bei Krankenversicherung, Versicherungsschutz und Krankenhaus einsetzen.

"Ja" zur privaten Krankenversicherung

Sie bekennt sich dabei ausdrücklich zur privaten Krankenversicherung: "Einer Einheitskasse mit Einheitsversorgung für den Einheitspatienten erteilen wir eine Absage." Nach Ansicht der Liberalen sollen auch die gesetzlichen Krankenkassen das Kostenerstattungsprinzip einführen. Zudem wollen sie die Beitragsautonomie der Krankenkassen fördern und "die Umverteilung durch den Gesundheitsfonds zurückführen".

"Der Einstieg in die Abkopplung der Krankenversicherungsbeiträge von den Löhnen und Gehältern" war der richtige Schritt, so die FDP. Dennoch wollen sich die Liberalen dafür einsetzen, dass "betroffene Menschen bei einer Erkrankung nicht in eine finanzielle Notlage geraten". Die Kranken- und Pflegeversicherung solle auch in Zukunft bezahlbar bleiben.

Ausbildung reformieren

Als einzige Partei neben der Linken bekennt sich die FDP zu Apotheken. Sie fordert eine "leistungsgerechte Vergütung, attraktive Arbeitsbedingungen und einen weiteren Abbau bürokratischer Regulierungen." Auch Pflegekräfte und Ärzte können auf die Unterstützung der Liberalen hoffen. So soll die Aus- und Fortbildung verbessert werden, indem ein einheitlicher Pflegeberuf (zusammengelegt aus Kinderkranken-, Kranken- und Altenpfleger) geschaffen wird. Zudem fordern Rainer Brüderle und Co. bessere Arbeitsbedingungen und "leistungsgerechte" Löhne.

Pflege verbessern

Wie die anderen Parteien auch will die FDP die Kriterien zur Pflegebedürftigkeit überarbeiten und sich für ein selbstbestimmtes Leben der Betroffenen einsetzen. Auch sie setzt auf einen Ausbau von Prävention und Rehabilitation. Die Liberalen kündigen zudem an: "Die Altersmedizin wollen wir stärker in den Fokus medizinischer Forschung stellen." Gleichzeitig stellen sie klar, dass jeder Mensch das Recht hat, selbst über seinen Körper zu bestimmen – das gilt ihrer Ansicht nach auch für medizinische Behandlungen.

Im Vergleich: Das fordern die anderen Parteien

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