So schnell die Debatte aufgeflammt war, so schnell ist sie auch wieder eingefangen. Es wird vorerst keine Lockerung der Maskenpflicht im Einzelhandel geben. Darauf haben sich die 16 Gesundheitsminister der Länder geeinigt.

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Die Maskenpflicht im Kampf gegen die Corona-Krise wird in Deutschland vorerst weiterhin gelten - auch im Einzelhandel. Die 16 Gesundheitsminister der Länder einigten sich am Montag darauf, die Maskenpflicht nicht aufzuheben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag nach einer Schalte der Ressortchefs mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aus Kreisen der Gesundheitsminister.

Zur Begründung hieß es, es dürfe nicht der falsche Eindruck entstehen, die Pandemie wäre vorbei. Die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im Einzelhandel und im Öffentlichen Personennahverkehr habe sich bewährt, "denn es schützt zum einen die Beschäftigten und zum anderen natürlich auch die Kunden", sagte Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Die Linke) unserer Redaktion. Sie betonte: "Die aktuelle Debatte verunsichert unnötig."

Bereits am Sonntag hatte Spahn die Pläne kritisiert und zur Vorsicht gemahnt. Er verstehe zwar "die Ungeduld und den Wunsch nach Normalität", schrieb er auf Twitter. Doch sei das Coronavirus "noch da". Wo in geschlossenen Räumen der nötige Abstand nicht immer gesichert sei, bleibe deshalb die Alltagsmaske geboten, betonte der Bundesgesundheitsminister.

Kanzlerin Merkel lehnt Lockerung ab

Neben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte auch CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer einem raschen Ende der Maskenpflicht im Handel eine klare Absage erteilt. Kramp-Karrenbauer sagte nach Angaben von Teilnehmerkreisen in einer Videoschalte der CDU-Spitze, es sei zu beobachten, dass immer mehr Menschen ohne Maske unterwegs seien. Da sei es das falsche Signal, die Maskenpflicht aufzuheben. Das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes sei weiterhin notwendig und wichtig, damit Deutschland gut durch die Pandemie komme.

Die Debatte über ein baldiges Ende der coronabedingten Maskenpflicht im Handel war am Wochenende ins Rollen geraten, nachdem sich Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) in der "Welt am Sonntag" für einen solchen Schritt in seinem Land ausgesprochen hatte. Auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) hatte eine Lockerung favorisiert, seine Forderung am Montag aber relativiert. (dpa/mf)  © dpa

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