- Die österreichischen Einreise-Vorschriften machen Tourismus praktisch unmöglich.
- Dutzende Skifahrer aus Deutschland, Großbritannien und Skandinavien haben sich trotzdem im international bekannte Wintersportort St. Anton am Arlberg einquartiert – mit dreisten Tricks.
- Der Bürgermeister ist empört, ihm fehle aber die rechtliche Handhabe.
Die österreichischen Einreise-Vorschriften machen Tourismus derzeit praktisch unmöglich. Damit soll die Corona-Pandemie in der Alpenrepublik so weit wie möglich gebremst werden.
Für Einheimische sind die Skigebiete offen. In einigen Wintersportregionen, wie im Zillertal, steigt die Zahl der Neuinfektionen – trotz Lockdown.
Skifahrer sowohl aus Deutschland als auch aus anderen europäischen Ländern könnten dabei eine Rolle spielen: Laut dem "Standard" hätten mehrere Lokalpolitiker erklärt, dass viele Besitzer von Wochenendhäusern und Ferienwohnungen die geltenden Reisebeschränkungen umgehen würden. Einheimische hätten von zahlreichen Tagesgästen in Skigebieten mit deutschen Kennzeichen an den Autos berichtet.
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Après-Ski mit Dosenbier aus dem Supermarkt
Noch dreister sind offenbar Urlauber aus Großbritannien und Skandinavien vorgegangen. Dutzende junge Skifahrer hätten sich in St. Anton am Arlberg in Hotels einquartiert – obwohl dies derzeit verboten ist. "Offenbar kursieren Tipps im Internet, wie man Verbote umgeht und unbehelligt nach St. Anton kommt, nämlich mit dem Zug aus Zürich", sagte Bürgermeister Helmut Mall der "Tiroler Tageszeitung". Er berichtet von Partyfotos, auf denen bis zu 40 Gäste zu sehen seien. Die örtliche Polizei bestätigte der "Tiroler Tageszeitung", dass Après-Ski mit Dosenbier aus dem Supermarkt gefeiert werde.
Die internationalen Gäste würden einen Zweitwohnsitz anmelden und vorgeben zur Arbeitssuche nach Österreich gekommen zu sein. Deswegen fehle Bürgermeister Mall die rechtliche Handhabe. Insgesamt geht er von mehr als 100 Angereisten aus, die nicht wirklich auf Jobsuche sind.
Polizei kündigt verstärkte Kontrollen an
Viele von denen, die trotz der verpflichtenden Corona-Quarantäne aus Deutschland, Dänemark, Schweden und anderen europäischen Ländern anreisten, seien später auf den Skipisten anzutreffen. Dort bildeten sie teils größere Gruppen. "Das wollen wir nicht", sagte der Bürgermeister der Deutschen Presse-Agentur. Die 2500 Einwohner des vom Tourismus abhängigen Orts hätten große Sorge, falls sich das Coronavirus in der Gemeinde ausbreiten sollte. "Wir wollen einen touristischen Schaden abwenden", betonte Mall. Zusammen mit der Polizei werde nun verstärkt kontrolliert, hieß es.
Alle Einreisende nach Österreich müssen sich zehn Tage lang in Quarantäne begeben. Mit einem negativen Corona-Test kann nach frühestens fünf Tagen die Quarantäne vorzeitig beendet werden. (dpa/mf)
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