- Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Bundesinnenminster Horst Seehofer (CSU) haben zu Beginn der Urlaubssaison zum Einhalten der Corona-Reiseregeln aufgerufen.
- Die derzeit noch sehr strengen Auflagen für Heimkehrer aus Portugal könnten allerdings bald fallen.
- Zugleich rechnet Spahn mit einer weiteren Ausbreitung der Delta-Variante.
Die Bundesregierung will Portugal und Großbritannien für Reisende bald wieder von Virusvarianten- zu Hochinzidenzgebieten herunterstufen. Das kündigte Bundesgesundheitsminister
Dies werde dann der Fall sein, wenn die Anteile der ansteckenderen Delta-Variante vergleichbar seien, also voraussichtlich 70 bis 80 Prozent. In der laufenden Woche geht in Deutschland nach Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) jede zweite Corona-Ansteckung auf die Delta-Variante zurück.
Ausschlaggebend für die in den kommenden Tagen zu erwartende Entscheidung werde sein, dass der relative Anteil der Variante in Deutschland steige und diese dominierend werde, sagte Spahn. Gleichzeitig sei zentral, dass die doppelten Impfungen gegen Delta schützten und diese in Deutschland zunähmen. Der Schritt werde "nicht in ferner Ferne liegen". Die derzeitige Einstufung als Virusvariantengebiet hat strikte Quarantäneregeln selbst für geimpfte Einreisende zur Folge.
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Seehofer sieht im Sommer von stationären Grenzkontrollen zur Eindämmung der Pandemie ab
Auf der Bundespressekonferenz verkündete Bundesinnenminister
Er werde sich von einzelnen Ministerpräsidenten nicht zu stationären Grenzkontrollen drängen lassen, beonte Seehofer. Lange Staus an den Grenzübergängen gelte es zu vermeiden. Außerdem hätten gerade Landesregierungen, die solche Kontrollen forderten, während der Grenzkontrollen im vergangenen Jahr auf mehr Ausnahmen gedrungen. "Dieses Spiel legen wir nicht ein zweites Mal auf", sagte Seehofer.
Die Kontrollen an Flughäfen durch die Bundespolizei und die Überwachung von Quarantäne-Verpflichtungen durch die Gesundheitsämter sollen seinen Angaben zufolge jedoch verstärkt werden.
Grenzkontrolle: Stichproben bei Einreisen per Auto
Wer mit dem Auto nach Deutschland kommt, sollte sich laut Seehofer auf Stichproben-Kontrollen im Grenzraum einstellen. "Wer einreist, muss damit rechnen, kontrolliert zu werden", betonte der CSU-Politiker am Donnerstag in Berlin.
Spahn wies darauf hin, dass die Gesundheitsämter nun aufgrund gesunkener Infektionszahlen mehr Kapazitäten hätten, um die Einhaltung der Quarantäne von Reiserückkehrern engmaschiger zu kontrollieren.
Bund, Ländern und Kommunen achten auf Einhaltung der Corona-Regeln
Seehofer sagte, die Behörden in Bund, Ländern und Kommunen müssten sicherstellen, dass die Corona-Regeln überall beachtet werden. Es gehe darum, den bislang erreichten Erfolg bei der Bekämpfung der Pandemie nicht zu gefährden.
Aktuell ist kein Nachbarland Deutschlands als Risikogebiet eingestuft. Bei den Stichprobenkontrollen von Autofahrern in der Nähe der Grenze gehe es beispielsweise um Reisende, die mit dem Auto aus der Türkei oder aus Großbritannien kommen.
Reisende, die sich in den zurückliegenden zehn Tagen in einem Risikogebiet, Hochinzidenzgebiet oder Virusvariantengebiet aufgehalten haben, müssen vor ihrer Ankunft in Deutschland eine elektronische Einreiseanmeldung ausfüllen.
Delta-Variante in Deutschland immer dominierender
Menschen, die noch nicht geimpft sind, empfahl Spahn, sich testen zu lassen. "Wir haben Tests en masse verfügbar." Spahn betonte: "Es liegt an uns, ob Delta eine Chance hat." Die Deutschen hätten es selbst in der Hand, ob nach einem schönen Urlaub auch eine schöne Zeit im Herbst komme. Die generelle Empfehlung an Ungeimpfte, sich regelmäßig testen zu lassen, gelte natürlich auch für Reiserückkehrer.
"Wir haben deutlich mehr Möglichkeiten als vor einem Jahr", erklärte der Minister. Es gebe neben dem breiten Testangebot auch klare Regeln zu Beginn der Reisezeit. Um einen Eintrag aus anderen Ländern zu minimieren, gelte die "vergleichsweise strikte" Einreiseverordnung. (dpa/afp/mf)
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