Die Polizei Hessen hofft in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" auf Hinweise zu dem Cold Case des getöteten Gerhard Klingelhöfer. Der ehemalige Bauunternehmer wurde vor 13 Jahren in seinem eigenen Haus getötet.

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In der nächsten Folge von "Aktenzeichen XY ... ungelöst" am 12. Februar 2025 stellen Moderator Rudi Cerne und die Polizei Hessen einen Cold Case aus dem Jahr 2011 vor. Es geht um den Mord an Gerhard Klingelhöfer.

Vor 13 Jahren, am 9. September 2011, wurde der ehemalige Bauunternehmer in seinem eigenen Haus getötet. Die Täter gingen dabei äußerst brutal vor, wie die Cold-Case-Einheit des Polizeipräsidiums Mittelhessen und die Abteilung für Kapitaldelikte der Staatsanwaltschaft Gießen in einer gemeinsamen Pressemeldung mitteilen.

In diesem Haus lebte und starb der ehemalige Bauunternehmer Gerhard Klingelhöfer. © Polizei Hessen

Mithilfe der ZDF-Sendung und aufmerksamen Zuschauer soll der Fall endlich aufgeklärt werden, damit die Hinterbliebenen mit den Geschehnissen abschließen können und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden.

Cold Case Klingelhöfer bei "Aktenzeichen XY ... ungelöst": Was ist damals passiert?

Die Ermittler gehen davon aus, dass sich mindestens drei Unbekannte am späten Abend des 9. September 2011 Zugang zu dem Haus in der Goethestraße im Pohlheimer Ortsteil Watzenborn-Steinberg verschafft haben.

Daraufhin sollen die Täter den 80-jährigen Rentner überwältigt und ihn gezwungen haben, den Tresor im Keller des Hauses zu öffnen. Weil es nicht gelang, den Tresor zu öffnen, wurde Gerhard Klingelhöfer den Beamten zufolge umgebracht.

Darum versprechen sich die Ermittler neue Erkenntnisse

Bislang konnten die Täter trotz umfangreicher Ermittlungen wie 370 Vernehmungen, DNA-Untersuchungen von 500 Personen oder Öffentlichkeitsfahndungen nicht geschnappt werden. Da sich aber gerade in Sachen DNA-Analyse in den letzten Jahren einiges getan hat, erhoffen sich die Ermittler neue Erkenntnisse.

Dazu bildete die Kriminaldirektion Gießen zunächst einmal ein Team aus fünf Beamten, die nicht in die damaligen Ermittlungen involviert waren. Diese Cold-Case-Einheit hat einen frischen Blick auf die Beweise und beschäftigt sich seit mehreren Monaten wieder intensiv mit dem Mord an Gerhard Klingelhöfer. Nachdem die Beamten den Altaktenbestand digitalisiert, gesichtet und neu bewertet hatten, wurden die DNA-Spuren nach dem neuesten Stand der Technik erneut untersucht und mit den internationalen Datenbanken abgeglichen. Zudem wurden erneut Zeugen vernommen. Trotzdem sind die Ermittler auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen - etwa zu den am Tatort gefundenen Schuhspuren.

Polizei wendet sich an Zuschauer: Kennen Sie diese Schuhe?

Die Ermittler hatten damals am Tatort drei unterschiedliche Schuhspuren gesichert. Zwei Schuhabdrücke stammen von der Marke "Adidas" Modell "Snova Glide", einmal Größe 42 2/3 und einmal 44 2/3.

Am Tatort wurden mehrere Fußspuren, unter anderem von Schuhen der Marke "Adidas", sichergestellt. © Polizei Hessen

Der dritte Schuhabdruck stammt von der Marke "Nike", Modell "Shox Conundrum" in Größe 45 1/2.

Die Ermittler konnten am Tatort auch Spuren des Modells "Shox Conundrum" von "Nike" feststellen. © Polizei Hessen

Auch wenn die Tat lange zurückliegt und die Spuren dürftig sind: Sind Ihnen die Schuhe im Zusammenhang mit der Tat aufgefallen? Außerdem hat die Polizei Hessen weitere Fragen an die Zuschauer von "Aktenzeichen XY ... ungelöst":

  • Wer hat möglichen Tätern im Jahr 2011 oder früher einen Hinweis auf das spätere Opfer gegeben oder etwas Vergleichbares in seinem Umfeld mitbekommen?
  • Wer hat vor oder nach der Tat von dem Tötungsdelikt erfahren, kennt unter Umständen die Täter und hat sich aus Angst vor Strafverfolgung bislang nicht gemeldet?

Polizei hat wichtigen Hinweis an mögliche Zeugen im Fall Klingelhöfer

Die Polizei weist darauf hin, dass Straftaten wie eine etwaige Anstiftung zu einem Wohnungseinbruchsdiebstahl oder eine Strafvereitelung mittlerweile verjährt sind. Mögliche Mitwisser müssen daher keine Strafverfolgung mehr fürchten, weshalb sie dringend gebeten werden, sich bei der Polizei zu melden. Für Angaben, die zur Ermittlung und Ergreifung der Täter führen, wurde insgesamt eine Belohnung in Höhe von 8.000 Euro ausgesetzt.

Für Hinweise, die in begründeten Fällen auch vertraulich behandelt werden können, hat die Polizei Gießen eine Erreichbarkeit unter der Telefonnummer 0641/7006-4444 oder im Internet unter HINWEISE-COLDCASE@polizei.hessen.de eingerichtet.

Verwendete Quellen

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