- Die Sorgen vor Omikron sind groß. Der Bundesgesundheitsminister findet deutliche Worte.
- Die Kliniken mahnen ein frühzeitiges Gegensteuern an.
- Bundesweit wollen Gegner der Corona-Politik wieder auf die Straßen gehen.
Die Lage in den Kliniken in Deutschland könnte sich nach Einschätzung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) deutlich verschärfen, sollten sich die Prognosen zur Omikron-Variante des Coronavirus bewahrheiten.
Wenn sich bestätige, dass diese sehr viel ansteckender als Delta sei und die Verläufe vergleichbar schwer seien, werde man es im schlimmsten Fall mit einer großen Zahl gleichzeitig schwer erkrankter Patienten zu tun haben, sagte DKG-Chef Gerald Gaß der Deutschen Presse-Agentur.
"Für die Krankenhäuser wäre dies eine weiter verschärfte Lage, die über all das hinausgeht, was wir bisher erlebt haben."
Gegner der Corona-Politik gehen auf die Straße
In mehreren Städten sind derweil am Samstag Demonstrationen gegen die Corona-Politik von Bund und Ländern sowie gegen Impfungen geplant. So werden bei einer Veranstaltung in Hamburg rund 8.000 Teilnehmer erwartet. Die Polizei stellt sich auf einen Großeinsatz ein. Der saarländische Ministerpräsident
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Bundesgesundheitsminister
Der nördliche Nachbar Deutschlands wird zusammen mit Frankreich von Sonntag an als Hochrisikogebiet eingestuft. Damit gelten künftig bis auf Luxemburg alle Nachbarländer Deutschlands als solche Gebiete.
Gaß forderte die Politik auf, die Erkenntnisse zu Omikron aus anderen Ländern "sehr sorgfältig" zu analysieren und - falls sich die Befürchtungen bestätigten - "sehr frühzeitig" mit Kontaktbeschränkungen gegenzusteuern. "Wir dürfen dann keine Zeit verlieren, dann muss sofort gehandelt werden, noch bevor die Zahlen auch in Deutschland nach oben gehen und eine Überlastung der Krankenhäuser nicht mehr zu verhindern ist."
Lauterbach: Omikron-Welle wird alles bisher Beobachtete übertreffen
Lauterbach sagte am Freitag in Hannover mit Blick auf Omikron, so eine Herausforderung habe man in der Pandemie noch nicht gesehen. Was in Großbritannien derzeit beobachtet werde, übertreffe alles, was in der Pandemie bisher beobachtet worden sei. Er betonte: "Das einzige, was zuverlässig schützt vor einem schweren Verlauf bei der Omikron-Infektion ist die Boosterimpfung."
Städtetagspräsident Markus Lewe mahnte, die Impfkampagne für die Erwachsenen müsse ihren Schwung behalten: "Es ist eine gute Botschaft: Nie wurden so viele Menschen täglich geimpft und geboostert wie derzeit. Wir impfen ohne Unterlass, auch an den Wochenenden in vielen kommunalen Impfstellen und Arztpraxen. Dieses Tempo muss nahtlos auch im neuen Jahr weitergehen." Der Bund sei gefordert, für ausreichend Impfstoff zu sorgen.
Lauterbach rief mit Blick auf die Weihnachtstage alle Bürgerinnen und Bürger auf, bei Reisen nach dem Grundsatz vorzugehen: "Wir schützen uns gegenseitig." Jeder solle sich vorher testen lassen oder zumindest selbst testen - bevorzugt mehrfach.
Auch Arbeitsminister Hubertus Heil appellierte an das Verantwortungsbewusstsein der Menschen, auch mit Blick auf die Wirtschaft. "Die Frage, sich impfen zu lassen, ist nicht nur eine Frage der gesundheitlichen Eigenverantwortung oder der Solidarität mit Vorerkrankten, Kindern und denen, die auf Intensivstationen schuften. Es ist auch eine Frage der wirtschaftlichen Verantwortung", sagte der SPD-Politiker der "Rheinischen Post" (Freitag). "Wir kommen nur mit Impfungen aus dieser Krise heraus." (hub/dpa)
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