- 16:15 Uhr: Bundesregierung verurteilt Gewalt gegen Polizei in Lützerath
- 15:49 Uhr: Polizei wirft Hütten in Lützerath um - Räumung geht weiter
- 14:55 Uhr: Greta Thunberg kommt nach Lützerath
- 14:09 Uhr: Polizei räumt Bäume und Podeste in Lützerath - Ortsschild entfernt
- 13:32 Uhr: BUND fordert Beendigung der Polizeiaktion in Lützerath
- 13:26 Uhr: ➤ NRW-Innenminister Reul kritisiert Angriffe auf Polizisten in Lützerath
- 12:40 Uhr: Protest vor Grünen-Zentrale gegen Räumung in Lützerath
- 12:03 Uhr: Einsatzkräfte appellieren: Kleine Kinder aus Lützerath rausbringen
➤ NRW-Innenminister Reul kritisiert Angriffe auf Polizisten in Lützerath
- 13:26 Uhr
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat Übergriffe auf Polizisten bei dem Großeinsatz im Braunkohleort Lützerath scharf kritisiert. Polizisten seien beim Vorrücken in den Ort mit Molotow-Cocktails und Steinen begrüßt worden. "Ich bin eigentlich nur fassungslos und verstehe es nicht, wie Menschen sowas machen können", sagte Reul am Mittwoch vor Journalisten in Bonn.
Jetzt seien alle friedlichen Demonstranten in der Pflicht, sich von Aktionen gewaltbereiter Aktivisten zu distanzieren. "Man kann woanders demonstrieren, man muss denen jetzt nicht noch behilflich sein dadurch, dass man da steht und die Polizei bei der Arbeit stört", sagte er. (dpa/tas)
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Die weiteren Meldungen zur Räumung von Lützerath
Bundesregierung verurteilt Gewalt gegen Polizei in Lützerath
- 16:15 Uhr
Die Bundesregierung hat den gewaltsamen Widerstand von Klima-Aktivisten gegen Polizisten während der Räumung des niederrheinischen Braunkohledorfs Lützerath scharf verurteilt.
"Es gab heute Widerstand und auch Ausschreitungen bei der noch laufenden Räumung des Dorfes. Diese Gewalt verurteilt die Bundesregierung ausdrücklich", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. "Dafür haben wir kein Verständnis."
Protest dürfe sich nur "friedlich und im Rahmen unserer Gesetze bewegen", sagte Hebestreit. Die Polizei sei dafür da, geltendes Recht durchzusetzen.
Die Beamten hatten am Mittwochmorgen mit der Räumung der von Aktivisten besetzten Ortschaft Lützerath im Rheinischen Revier begonnen. Nach Polizeiangaben wurden zu Beginn des Einsatzes vereinzelt Molotow-Cocktails, Steine und Pyrotechnik in Richtung der Beamten geworfen.
Regierungssprecher Hebestreit sagte, dass es zur Räumung von Lützerath eine "eindeutige Rechtslage" gebe. "Und die gilt es zu akzeptieren." Die letzten noch anhängigen Klagen gegen einen Abriss seien abgewiesen worden. "Insofern erwartet die Bundesregierung, dass das Recht eingehalten wird." (dpa)
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Polizei wirft Hütten in Lützerath um - Räumung geht weiter
- 15:49 Uhr
Mit dem Umwerfen von selbstgebauten kleinen Holzhäusern auf Stelzen hat die Polizei am frühen Mittwochnachmittag die Räumung von Lützerath fortgesetzt. Nach Angaben eines dpa-Reporters wurden die Beamten dabei in dem Hütten- und Baumhauscamp von Schmährufen der Aktivisten begleitet.
Die Polizei entfernte dabei zum Beispiel auch Feuerlöscher, die von den Aktivisten in den Hütten aufbewahrt wurden. Nach Angaben der Aachener Polizei zählen die Holzbauten nicht zu den Bestandsgebäuden in Lützerath. Die werden später vom Tagebaubetreiber RWE abgerissen. Die Hütten müssten laut Sprecher jetzt weichen, um das Gelände zu räumen. (dpa)
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Greta Thunberg kommt nach Lützerath
- 14:55 Uhr
Die führende Klimaaktivistin
Thunberg war bereits im September 2021 nach Lützerath gereist, um gegen den Kohleabbau und für die Einhaltung des 1,5-Grad-Klimaziels zu demonstrieren - einen Tag vor der damaligen Bundestagswahl.
Klimaschützer protestieren in diesen Tagen in zahlreichen deutschen Städten gegen die Räumung. Nach Angaben der Klimaschutzbewegung Fridays for Future war am Donnerstag unter anderem ein Protest in München geplant, am Freitag in Hamburg. Am Samstag sollen demnach Menschen aus über 50 Orten gemeinsam nach Lützerath reisen. (dpa)
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Polizei räumt Bäume und Podeste in Lützerath - Ortsschild entfernt
- 14:09 Uhr
Die Polizei hat am Mittwochmittag damit begonnen, Aktivisten in Lützerath von Bäumen und Podesten zu holen. Wie ein dpa-Reporter berichtete, setzten die Beamten dabei an verschiedenen Stellen Hebebühnen ein.
Am Ortseingang von Lützerath begannen Bagger mit Abrissarbeiten. Auch eines der Ortsschilder von Lützerath wurde am frühen Nachmittag entfernt. (dpa)
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BUND fordert Beendigung der Polizeiaktion in Lützerath
- 13:32 Uhr
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat ein sofortiges Ende der Polizeiaktion in Lützerath sowie ein Räumungsmoratorium gefordert. "Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen und ihre grüne Wirtschaftsministerin Mona Neubaur müssen endlich einsehen, dass sie sich politisch verrannt haben", sagte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt am Mittwoch.
Die Proteste gegen die Räumung zeigten, dass ein "Weiter so beim Braunkohletagebau vor allem von jungen Menschen nicht mehr akzeptiert wird".
Zudem betonte der Geschäftsführer des BUND Nordrhein-Westfalen, Dirk Jansen: "Die Kohle unter Lützerath wird zur Bewältigung der aktuellen Energiekrise nicht benötigt." Es sei daher eine politische Entscheidung, ob die Räumung noch gestoppt werde.
Der BUND wehre sich gegen alle Versuche, "den legitimen und friedlichen Protest gegen den Braunkohlen-Irrsinn generell zu kriminalisieren". Dabei seien alle Seiten gefordert, auf Deeskalation zu setzen. (dpa)
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Protest vor Grünen-Zentrale gegen Räumung in Lützerath
- 12:40 Uhr
Aus Protest gegen die Räumung von Lützerath in Nordrhein-Westfalen haben Klimaschutz-Demonstranten gelbe Kreuze an der Grünen-Zentrale in Berlin angebracht.
Sie klebten am Mittwochmorgen die großen Kreuze an die Wand, die Fenster und Türen des Hauses in Berlin-Mitte und warfen den Grünen vor, als Regierungspartei Verantwortung für die Räumung zu tragen und so das Klima zu schädigen. Die linksradikale Gruppe Interventionistische Linke Berlin verschickte Fotos der Aktion. Die Polizei bestätigte den Vorfall. (dpa)
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Einsatzkräfte appellieren: Kleine Kinder aus Lützerath rausbringen
- 12:03 Uhr
Unter den Besetzern des Braunkohleorts Lützerath sind nach Angaben der Polizei auch Familien mit kleinen Kindern. Die Einsatzkräfte kritisierten das und forderten die Eltern zum Handeln auf. "Aufgrund weitreichender Gefahren im Einsatzraum, appelliert die #Polizei #Aachen an die Erziehungsberechtigten, den Bereich umgehend mit ihren Kindern zu verlassen", schrieben die Beamten am Mittwoch bei Twitter.
Die Polizei helfe dabei, Familien sicher vom Gelände zu begleiten. In einem Nachsatz betonten die Einsatzkräfte ohne weitere Erklärung: "Das zuständige Jugendamt ist vor Ort und kümmert sich." (dpa)
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Polizei: Lage in Lützerath "stabil"
- 11:38 Uhr
Nach dem Start der Räumung des besetzten Braunkohleortes Lützerath im Rheinischen Revier hat sich die Lage nach Angaben eines Polizeisprechers am Mittwochvormittag stabilisiert.
Die Einsatzkräfte hätten den gesamten Bereich abgesperrt, niemand komme mehr unbefugt hinein, hieß es. Nun sei die Polizei auf dem gesamten Gelände aktiv, entferne etwa Barrikaden und bringe Aktivisten nach draußen. Personen könnten sich wenn überhaupt nur noch eingeschränkt in dem Areal bewegen. Zu möglichen Verletzten hatte der Polizeisprecher zunächst keine Erkenntnisse. (dpa)
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Sprecherin: Aktivisten entschlossen, in Lützerath zu bleiben
- 10:55 Uhr
Trotz der Aufforderung der Polizei, den Braunkohleort Lützerath zu verlassen, wollen Aktivisten das Dorf weiter besetzt halten. "Die Menschen sind fest entschlossen dazubleiben, auszuharren, die Bäume und die Gebäude zu schützen", sagte Mara Sauer, eine Sprecherin der Initiative "Lützerath lebt". Zu möglichen Verletzten habe sie noch keine Erkenntnisse.
Die Polizei hatte am Mittwochmorgen mit der Räumung von Lützerath begonnen. Unter anderem seien Aktivisten auf Baumhäusern, in Gebäuden und Hütten, sagte Sauer. "Das wird auf jeden Fall noch lange dauern", betonte sie mit Blick auf die Räumung. (dpa)
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Bei Räumung in Lützerath: Aktivisten vermelden "Gegenschlag"
- 10:32 Uhr
Bei der Räumung des Braunkohleortes Lützerath haben Aktivisten eine als "Gegenschlag" bezeichnete Aktion durchgeführt. Dabei hätten ein Dutzend Menschen den Zugang in den Tagebau bei Jackerath blockiert, wie die Aktivisten über den Twitter-Account "Aktionsticker Lützerath" vermeldeten.
Demnach seilten sich Aktivisten von einer alten Autobahnbrücke über die Straße ab. Der Hauptzugang der Polizei zu ihrem Logistiklager im Tagebau sei damit blockiert. Die Demonstranten wehrten sich nach Angaben des "Aktionstickers" gegen die laufende Räumung auch mit Barrikaden und Menschenketten. (afp/thp)
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Polizei droht Aktivisten mit "Anwendung unmittelbaren Zwangs"
- 09:49 Uhr
Die Polizei hat Aktivisten ultimativ aufgefordert, die Besetzung des Braunkohleorts Lützerath aufzugeben. Es gebe nun noch eine letzte Möglichkeit, den Ort freiwillig zu verlassen. Andernfalls "müssen Sie mit der Anwendung unmittelbaren Zwangs rechnen", hieß es in einer Durchsage der Polizei am Mittwochmorgen.
Erste Aktivisten folgten der Aufforderung und gingen freiwillig. Sie wurden von Polizisten vom Gelände eskortiert. Viele wollen aber weiter Widerstand leisten. (dpa)
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Laut Polizei: Steine in Richtung der Einsatzkräfte geworfen
- 09:34 Uhr
Bei der Räumung des Braunkohleortes Lützerath sind nach Angaben der Polizei Steine und Pyrotechnik in Richtung der Einsatzkräfte geworfen worden. Auch Molotow-Cocktails seien eingesetzt worden. "Unterlassen Sie sofort das Werfen von Molotow-Cocktails. Verhalten Sie sich friedlich und gewaltfrei!", schrieb die Polizei bei Twitter.
Zudem seien Gegenstände aus einem Haus in Richtung der Einsatzkräfte geworfen worden, wie ein dpa-Reporter berichtete. (dpa)
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Polizei fordert Menschen zum Verlassen von Lützerath auf
- 09:21 Uhr
Die Polizei hat zum Verlassen des von Aktivisten besetzten Braunkohleorts Lützerath aufgefordert. "Sie können den Bereich hier jetzt verlassen, ohne dass es weitere Konsequenzen für Sie hat", hieß es in einer Lautsprecher-Durchsage der Polizei am Mittwochmorgen.
"Aufgrund entsprechender Allgemeinverfügung des Kreises Heinsberg vom 20.12.2022 ist ihnen der Aufenthalt und das Betreten im dem darin festgesetzten Bereich in und um die Ortslage Lützerath untersagt." Die Polizei fordere alle Personen auf, die sich dort aufhalten, den Bereich zu verlassen. (dpa)
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Polizisten rücken nach Lützerath vor - Erste Rangeleien
- 09:08 Uhr
Die Polizei hat am Mittwochmorgen damit begonnen, den von Klimaaktivisten besetzten Braunkohleort Lützerath zu räumen. Es kam zu ersten Rangeleien, wie dpa-Reporter berichteten. "Die Räumung von #Lützerath hat begonnen. Der Bereich wird umzäunt. Personen im abgesperrten Bereich haben aktuell die Möglichkeit, den Ort ohne weitere polizeiliche Maßnahmen zu verlassen", schrieben die Einsatzkräfte bei Twitter.
Zuvor waren bereits Sirenen und Alarmglocken in dem besetzten Ort zu hören gewesen. Einige Aktivisten kletterten auf hohe Monopods und Tripods - das sind zusammengebundene Stämme mit Plattformen. Sie wurden in den vergangenen Tagen errichtet, um es der Polizei möglichst schwer zu machen, an die Aktivisten heranzukommen. (dpa)
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Polizei umstellt Dorf Lützerath für Beginn von Räumung
- 08:33 Uhr
Der Räumungseinsatz für das von Klimaaktivisten besetzte Dorf Lützerath im rheinischen Braunkohlerevier hat am Mittwochvormittag begonnen. Wie das zuständige Polizeipräsidium Aachen bei Twitter schrieb, umstellten Polizeikräfte den Ort. Aachens Polizeipräsident Dirk Weinspach sagte dem Sender radioeins des Rundfunks Berlin-Brandenburg, seit Dienstag seien die Vorbereitungen für die Räumung abgeschlossen und die nötige Logistik aufgebaut.
Der Energiekonzern RWE will den neben Lützerath benachbarten Tagebau Garzweiler ausdehnen und die unter dem Ort liegende Kohle abbauen, wozu das von den früheren Bewohnerinnen und Bewohnern verlassene Dorf abgerissen werden muss. Das Unternehmen ist inzwischen Eigentümerin der Siedlung.
Der Konflikt um Lützerath hält seit Monaten an, der Ort ist ein zentrales Symbol für Klimaschutzaktivistinnen und -aktivisten aus ganz Deutschland. Die seit längerem angekündigte Räumung, bei der die Polizei in sogenannter Amtshilfe tätig wird, wird wegen möglicher Eskalationen mit Sorge erwartet. (afp)
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