Der scheidende Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) plant, im Ruhestand weiter an seiner Modelleisenbahn zu bauen. Auf die Frage, warum ihm das so viel Spaß mache, sagte der Politiker dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" in einem Interview: "Früher habe ich immer schon jeden Amiga-Computer aufgeschraubt, weil ich kapieren wollte, wie der funktioniert."
Heutzutage wüssten die meisten Leute nicht, was eine Platine ist, manche könnten nicht mal einen Fahrradreifen flicken, so der 72-Jährige. "Bei der Eisenbahn haben Sie alles auf einmal: Sie bauen mit Holz. Sie haben mit Elektrik zu tun. Sie können programmieren."
Merkel steht am Bahnhof in Bonn - oder auf der Fensterbank
Schon seit vielen Jahren baut Seehofer im Keller seines Ferienhauses im bayerischen Schamhaupten (Landkreis Eichstätt) an einer Modelleisenbahn.
Ganz Abschalten könne er dabei aber nicht. "Einfach abschalten geht nicht, sonst macht man Fehler. Ich baue da ja mein Leben nach", erklärte er. In dem Modell gibt es demnach den Bahnhof der Stadt Bonn, wo er 18 Jahre lang als Bundespolitiker arbeitete.
Auch Kanzlerin Angela Merkel komme vor. In entspannten Zeiten stelle er Merkel auf den größten Bahnhof in Bonn, in weniger entspannten auf die Fensterbank, verriet er dem "Spiegel". (dpa/lag)
Seit mehr als vier Jahrzehnten ist Horst Seehofer auf Landes- und Bundesebene in der Politik aktiv. Dem Ende seiner Karriere und dem Rückzug in die Privatheit blickt der Innenminister mit Freude entgegen. Rückblickend würde er einige Dinge anders machen.