Entsetzen und Angst in Frankreich: Der Terror ist zurück. Ein polizeibekannter Täter hat im Umfeld des Straßburger Weihnachtsmarkts drei Menschen getötet und weitere 13 zum Teil schwer verletzt. Er befindet sich auf der Flucht, die ihn nach Deutschland führen könnte. Was wir bisher wissen und was nicht.
Was wir wissen
- Der Täter ist 29 Jahre alt. Er ist französischer Staatsbürger mit marokkanischen Wurzeln. Er heißt Chérif C. Er ist vorbestraft, auch in Deutschland, wegen schweren Diebstahls. Er verbüßte seine Haft. 2017 schob Deutschland ihn zurück nach Frankreich ab. Zuvor saß er schon in Frankreich und in der Schweiz im Gefängnis.
- In Frankreich ist der Gesuchte als sogenannter Gefährder eingestuft. Das bedeutet, dass von ihm potenziell eine terroristische Gefahr ausgeht. In Deutschland wird Chérif C. nicht in der Datei der Gefährder geführt.
- Er sollte am Tattag wegen versuchten Mordes eigentlich verhaftet werden. Die Polizei aber traf ihn in seiner Wohnung nicht an.
- Chérif C. wurde beim Schusswechsel mit der Polizei verletzt. Er flüchtete in einem Taxi. Der Taxifahrer wurde als Zeuge von den Ermittlern vernommen.
- Die deutschen Sicherheitsbehörden fahnden auch nach Sami C., dem Bruder des Täters.
- Bei dem Anschlag kamen drei Menschen ums Leben. 13 wurden verletzt, sechs davon schwer. Sie schweben noch in Lebensgefahr.
- Einer der Toten ist ein Tourist aus Thailand.
- Frankreich hat die höchste Terrorwarnstufe ausgelöst. Soldaten patrouilleren landesweit.
- Im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen wurden fünf Personen festgenommen.
- Das Auswärtige Amt mahnt bei Reisen nach Frankreich "besondere Vorsicht" an.
- Der Weihnachtsmarkt in Straßburg wird heute nicht öffnen. Alle anderen französischen Weihnachtsmärkte werden verstärkt kontrolliert.
- In unserem Live-Ticker zum Anschlag in Straßburg können Sie die aktuellen Entwicklungen verfolgen.
Was vermutet wird
- Er könnte sich nach Deutschland absetzen.
Was wir nicht wissen
- Handelt es sich um einen Einzeltäter?
- Handelt es sich um eine spontane Tat?
- Wird sich der IS zu dem Anschlag bekennen?
- Wohin wird der Täter fliehen?
- Muss er aufgrund seiner Verletzungen einen Arzt aufsuchen?
Erinnerungen an Amri werden wach
Das Geschehen in Straßburg erinnert an den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz. Dort hatte am 19. Dezember 2018 der islamistische Attentäter Anis Amri einen Lkw als Waffe benutzt. Elf Menschen starben, 55 wurden verletzt. Amri flüchtete nach Italien.
Vier Tage nach dem Anschlag wurde er in Mailand von einem Polizisten erschossen. Berlin investiert deshalb aktuell geschätzte 2,5 Millionen Euro alleine in die Sicherung des Weihnachtsmarktes am Breitscheidplatz.
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