Das neue Jahr hat für den Norden Deutschlands turbulent begonnen. Sturmtief "Zeetje" führte zu Dauereinsätzen bei der Feuerwehr, an der Ostsee gab es die erste Sturmflut des Jahres. Das Tief führt auch polare Luft nach Deutschland. Und die bringt Schnee - der aber noch keinen echten Winter macht.

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Hochwasser an der Ostsee und umgerissene Bäume in Norddeutschland: Sturmtief "Zeetje" hat Einsatzkräfte im Norden im neuen Jahr gleich auf Trab gehalten.

An der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns wurde die erste Sturmflut 2019 ausgelöst. An einigen Küstenorten stieg das Wasser um 1,20 Meter über Normal-Pegel.

Bei der Bahn kam es in Mecklenburg-Vorpommern zu Verspätungen und Zugausfällen, zudem prallten Autos gegen umgestürzte Bäume. Dabei wurden drei Autoinsassen verletzt. Sie kamen in Krankenhäuser.

Das Wetter in Deutschland bleibt zwar nicht so stürmisch, die Folgen von Tief "Zeetje" aber spürbar.

Denn die Kaltfront des abziehenden Sturmtiefs überquerte am Mittwoch die Alpen, wo mit langanhaltenden Schneefällen gerechnet werden muss, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilt.

Schnee vor allem in Alpen und Mittelgebirgen

Bis zu 20 Zentimeter Neuschnee sind hier möglich, in exponierter Berglage sogar mehr - gute Nachrichten also für Wintersportler.

Von Baden-Württemberg und Bayern über Nord- und Osthessen sowie Thüringen bis nach Süd- und Ostbrandenburg kann es in den kommenden Tagen etwas schneien. Liegen bleibt in den Niederungen aber nicht viel.

Anders in den Mittelgebirgen oberhalb von 400 bis 600 Metern, im Harz, in der Rhön, im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb: Auch hier sollten ein paar Zentimeter Neuschnee fallen, am meisten wohl im Erzgebirge und Bayerischen Wald mit 10 bis 20 Zentimetern.

Die Tageshöchsttemperatur bewegt sich zwischen 1 und 5 Grad, im Westen sind örtlich auch bis zu 7 Grad möglich.

In der Nacht auf Donnerstag lassen die Schneefälle nach, im Weser-Ems-Gebiet gehen die Niederschläge in Regen über.

Achtung Autofahrer: Glättegefahr!

Für nahezu alle Regionen Deutschlands gilt erhöhte Aufmerksamkeit im Straßenverkehr aufgrund akuter Glättegefahr.

Am Donnerstag bleibt es wechselnd bewölkt, gelegentlich kann es Schneeschauer geben, die im Westen in Schneeregen oder Regen übergehen. Etwas freundlicher wird es nur in einem Streifen von Schleswig-Holstein bis zum Harz.

In den Bergen sowie im Alpenvorland hält sich leichter Dauerfrost. Sonst liegen die Temperaturen zwischen 0 und 5 Grad, an der Nordsee bis 7 Grad.

In der Nacht zum Freitag fällt im Süden und Südosten Deutschlands noch etwas Schnee, an den Alpen kann es länger anhaltend schneien.

Im übrigen Deutschland bleibt es meist bewölkt und bis auf etwas Nieselregen im Nordwesten überwiegend trocken.

Weiter kein echter Winter in Sicht

Von einem echten Wintereinbruch, wie man ihn für diese Jahreszeit erwarten würde, kann trotz der Schneefälle in höheren Lagen keine Rede sein.

"Der Dezember war der erste meteorologische Wintermonat. Er war gut 3 Grad zu warm", erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. Und auch die aktuellen Prognosen für den Januar sehen noch keinen echten Winter.

"Es soll demnach 2 bis 3 Grad wärmer als normal werden und der Februar könnte ebenfalls um 2 Grad wärmer als normal ausfallen. Da passiert in Sachen Winterwetter nicht viel bis gar nix", prognostiziert Jung. (mwo)

Deutschland-Wetter der kommenden Tage:

  • Donnerstag: minus 2 bis plus 6 Grad, nach Südosten weitere Schneeregen- und Schneefälle, sonst ein Mix aus Sonne, Wolken und Regenschauern
  • Freitag: minus 2 bis plus 7 Grad, im Südosten Schneewolken, sonst mal Sonne, mal Wolken und meist trocken
  • Samstag: 0 bis 8 Grad, im Südosten am kühlsten, am Alpenrand etwas Schnee, sonst viele Wolken und Regen
  • Sonntag: 1 bis 7 Grad, wechselhaft, ab und zu Regenschauer
  • Montag: 0 bis 6 Grad, Mix aus Sonne und Wolken, stellenweise Regenschauer, in den höheren Lagen auch Schneeregen oder Schnee
  • Dienstag: 0 bis 6 Grad, vielfach trüb und grau, selten Niederschlag
  • Mittwoch: 0 bis 7 Grad, mal Sonne, mal Wolken, lokal Regenschauer
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