Nach der Beantwortung der an ihn gerichteten 25 Fragen sieht Bayerns Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger keinen Grund für eine Entlassung oder einen Rücktritt.
In der Affäre um ein altes antisemitisches Flugblatt sieht der Freie-Wähler-Vorsitzende
CSU wird sich bei der Auswertung der Fragen Zeit lassen
Aiwangers Antworten auf die 25 Fragen von
Aiwanger sagte der "Bild am Sonntag" weiter: "Ich weiß nicht, zu welcher Einschätzung der Ministerpräsident kommt, aber ich sehe nach meinen Antworten überhaupt keinen Grund für einen Rücktritt oder eine Entlassung." Die Koalition mit der CSU möchte er weiterführen: "Ich wünsche mir, dass es nach den Wahlen eine Fortsetzung der Koalition von uns mit der CSU geben kann, natürlich hängt das aber vom Wahlergebnis ab." Die Landtagswahl in Bayern ist am 8. Oktober.
Bei seinen Wählern sei "die Empörung über diese Kampagne" groß, sagte Aiwanger. "Ich habe mich für Fehler von mir entschuldigt. Wir müssen uns jetzt wieder der Tagesarbeit für unser Land widmen können."
Aiwanger erhält Unterstützung aus Hessen
Unterstützung erhält Aiwanger von seinen Kollegen aus Hessen. Der Landesvorsitzende der Freien Wähler, Engin Eroglu, hat sich in der Flugblatt-Affäre hinter Bundesparteichef Aiwanger gestellt. Auch wenn die seit einer Woche kursierenden Vorwürfe gegen den bayerischen Vize-Regierungschef "alle schlimm" seien, gebe es "nicht einen Beweis" dafür, sagte Eroglu am Samstag vor Beginn einer Veranstaltung zur hessischen Landtagswahl am 8. Oktober. Aiwanger habe "glaubwürdig versichert", dass er das Flugblatt nicht geschrieben habe, und sei "nicht Auslöser dieser Kampagne".
Die bayerische Opposition übt derweil heftige Kritik an dem geheimen Frage-Antwort-Spiel. "Die Bürgerinnen und Bürger Bayerns müssen sich selbst ein Bild darüber machen dürfen, was ihr stellvertretender Ministerpräsident zu den öffentlichen Anschuldigungen gegen ihn zu sagen hat", sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Martin Hagen. Es solle kein exklusiver Briefwechsel zwischen CSU und Freien Wählern sein. "Transparenz ist hier ganz wichtig, damit das Vertrauen in die Staatsregierung keinen nachhaltigen Schaden nimmt. Deshalb erwarte ich, dass Ministerpräsident Söder die Fragen und Antworten zeitnah öffentlich zugänglich macht." (dpa/the)
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