Die Bundesregierung hat im Zusammenhang mit der Untersuchungshaft gegen zwei russische Journalisten, die auch für westliche Medien arbeiten, weitere Einschränkungen der Medienfreiheit in Russland verurteilt.

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Medienfreiheit sei in Russland nicht gegeben und werde immer weiter eingeschränkt, kritisierte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin. Die aktuellen Vorfälle ordneten sich in diese Entwicklung ein, ergänzte er. Der Sprecher verurteilte auch eine Entscheidung der Medienregulierungsbehörde von Burkina Faso, die die Ausstrahlung des britischen Senders BBC und des US-Senders Voice of America für zwei Wochen ausgesetzt hatte.

Beiden russischen Journalisten wird nach übereinstimmenden Medienberichten die Teilnahme an einer extremistischen Organisation vorgeworfen. Die am Samstag verhängte U-Haft gegen sie gilt demnach zunächst bis in den Juni. Beide sollen nach russischer Darstellung Videomaterial für den in Russland verbotenen Youtube-Kanal "Navalny Live" zugeliefert haben. Er gehört zu den Medienprojekten, die von dem im Februar in Haft gestorbenen Kremlgegner Alexej Nawalny gegründet wurden.

Die Militärregierung im westafrikanischen Burkina Faso hatte von Menschenrechtlern erhobene Vorwürfe eines Massakers durch die Armee mit mindestens 223 getöteten Zivilisten zurückgewiesen. Ein von der Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch (HRW) veröffentlichter entsprechender Bericht sei erfunden, hatte ein Regierungssprecher von Burkina Faso in einem am Sonntag verbreiteten Schreiben mitgeteilt. Das Verbot der Ausstrahlung der BBC und von Voice of America war eine Reaktion auf die Vorwürfe.

Der Sprecher des deutschen Außenministeriums verurteilte das Verbot. Zugleich forderte er eine vollumfängliche Aufklärung der von den Menschenrechtsorganisationen erhobenen Anschuldigungen. Die Bundesregierung verfolge die Berichte mit großer Sorge.  © dpa

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