• Bodo Ramelow hat mit einer Äußerung in der Audio-App "Clubhouse" für Wirbel gesorgt.
  • Er gab zu, während Treffen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Merkel "Candy Crush" auf seinem Smartphone zu spielen.
  • Kritik daran hat Thüringens Ministerpräsident nun zurückgewiesen.

Mehr aktuelle News finden Sie hier

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow nutzt in langen Konferenzen von Bund und Ländern ein Smartphone-Spiel, um den Kopf frei zu bekommen - und weist Kritik daran zurück.

"Die einen spielen Sudoku, die anderen spielen auf ihren Handys Schach oder Scrabble, und ich spiele "Candy Crush"", sagte der Linken-Politiker am Sonntag der dpa. Das sei für ihn eine Methode zu entspannen.

Bei den teils zehn Stunden langen "Marathon-Sitzungen", wie Ramelow sagte, mit häufigen Unterbrechungen, sei dies kein Aufreger. Es sei auch kein Geheimnis.

"Candy Crush"-Äußerung sorgt für Wirbel

Der 64-Jährige hatte mit seinen Äußerungen in einer Talkrunde bei der Audio-App Clubhouse in der Nacht zu Samstag für Wirbel gesorgt.

Wie die "Welt am Sonntag" berichtete, sagte Ramelow in der Runde, er spiele bei den Treffen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) "Candy Crush" und schaffe dabei bis zu zehn Level.

Clubhouse ist eine Social-Media-App aus den USA, die in Deutschland derzeit einen Hype erlebt. Man kann sich damit an Talkrunden beteiligen, es gibt aber auch geschlossene Gesprächsrunden. Sehen kann man sich in der App nicht, weil es ein Audio-Format ist.

Ramelow soll Kanzlerin als "Merkelchen" bezeichnet haben

Ramelows Auftritt hatte auch beim Kurznachrichtendienst Twitter für Aufregung gesorgt. Dabei ging es auch darum, dass Ramelow die Bundeskanzlerin als "Merkelchen" bezeichnet haben soll. Der Linke-Politiker monierte, es seien Versatzstücke aus der Talkrunde später aus dem Kontext gerissen worden.

Das Thema der Talkrunde sei "Trash und Feuilleton" gewesen. "Wenn man über Trash redet, dann ist es trashig", sagte Ramelow.

Wenn man das in einer anschließenden Debatte weglasse, finde er das komisch. "Wenn man daraus eine tiefernste Sache macht, dass es zeigt, wie die Politiker denken, wenn sie privat sind - das finde ich schwierig", sagte Ramelow.

Ramelow: Clubhouse noch zu "elitär"

Mit Blick auf Clubhouse äußerte Ramelow Datenschutzbedenken, weil Nutzer dazu aufgefordert würden, Zugriff auf ihre Kontakte zu erlauben. Auch, dass es die App bislang nur für iPhone-Nutzer gebe, stört Ramelow. "Und das darf nicht so bleiben, sonst wird das nicht mein Medium, wenn das so elitär bleibt."

Trotz der Kritik an seinem Auftritt bei der Audio-App kann sich Ramelow derzeit die Teilnahme an weiteren solcher Talkrunden vorstellen. "Ich habe da auch zwei andere Nummern einfach als Zuhörer begleitet und fand das total spannend, junge Leute zu hören, die bestimmte Fragen debattieren", sagte er. (jwo/dpa)  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.