China und Nauru haben ihre diplomatischen Beziehungen offiziell wieder aufgenommen, nachdem der Pazifikstaat zuvor seine Verbindungen mit Taiwan gelöst hatte.

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Chinas Außenminister Wang Yi und sein nauruischer Kollege Lionel Aingimea unterzeichneten am Mittwoch in Peking ein entsprechendes Dokument und stießen anschließend auf die offizielle Wiederaufnahme der Beziehungen an. Wang hob die "lange Geschichte" der "Freundschaft zwischen beiden Völkern" hervor.

Aingimea sagte, sein Land freue sich auf "dieses neue Kapitel in den Beziehungen zwischen Nauru und China", das auf "Stärke" und "Entwicklungsstrategie" fuße. Nauru hatte Mitte Januar angekündigt, seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan nach 22 Jahren abzubrechen. Die Regierung erkennt Taiwan somit nicht mehr als eigenständiges Land an, sondern als "unveräußerlichen Teil des chinesischen Territoriums", wie Naurus Präsident David Adeang erklärte.

Nauru ist eines der kleinsten Länder der Welt. Der 12.500-Einwohner-Inselstaat liegt etwa 4000 Kilometer nordöstlich der australischen Metropole Sydney. Trotz Naurus geringer Größe gilt der Schritt als großer Erfolg für Peking und böse Überraschung für Taiwan. Taiwan wird nunmehr von lediglich zwölf Staaten offiziell anerkannt, darunter der Vatikan.

Taiwan warf China vor, Nauru mit "Wirtschaftshilfen" gelockt zu haben. Peking ist bestrebt, seinen Einfluss im Pazifik weiter auszubauen.

Zuletzt hatte sich der Ton Pekings gegenüber Taipeh verschärft. Nach dem Sieg des China-kritischen Kandidaten Lai Ching-te bei der Präsidentenwahl in Taiwan erklärte Peking, das Ergebnis werde eine "Wiedervereinigung" Chinas nicht verhindern. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt.  © AFP

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