Deutschland und die Philippinen wollen ihre militärische Zusammenarbeit ausbauen. Der philippinische Präsident Ferdinand Marcos nannte am Dienstag nach einem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin die Ausbildung philippinischer Streitkräfte, die Abwehr von Cyberangriffen und den Küstenschutz als Bereiche, in denen eine noch engere Kooperation möglich sei.
Er erinnerte daran, dass Deutschland seit 1974 am Training philippinischer Soldaten beteiligt sei – so lange wie kaum ein anderes Land weltweit. Zu möglichen gemeinsamen Rüstungsprojekten äußerte sich Marcos auch auf Nachfrage nicht konkret.
Die Philippinen und andere südostasiatische Staaten streiten sich seit vielen Jahren mit China um Seegebiete und Inseln im südchinesischen Meer. Vor allem deswegen versucht der Inselstaat seine militärischen Fähigkeiten im maritimen Bereich zu stärken. Die beiden Länder wollen aber auch bei der Erschließung von Rohstoffen - vor allem Nickel - beim Klimaschutz und bei der Arbeitsmigration enger zusammenarbeiten.
Vor allem im Pflegebereich arbeiten Tausende Fachkräfte von den Philippinen in Deutschland.
Scholz empfängt in dieser Woche eine Reihe von Gästen im Kanzleramt. Bereits am Montag war der malaysische Premierminister Anwar Ibrahim da, am Mittwoch folgt ein Treffen mit dem thailändischen Premierminister Srettha Thavisin. Die Ampel-Regierung von Kanzler Scholz hat sich schon vor längerer Zeit vorgenommen, seine wirtschaftliche Abhängigkeit von China zu verringern und dazu die Partnerschaften mit anderen asiatischen Staaten auszubauen.
Das ist auch eine Lehre aus dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, in dessen Folge die Gaslieferungen aus Russland gekappt wurden, die viele Jahrzehnte einen großen Teil der deutschen Energieversorgung sicherten. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.