Lange hatte sich Donald Trumps Rivale Joe Biden mit Äußerungen zu einer möglichen Amtsenthebung des US-Präsidenten zurückgehalten. Jetzt hat er sich zu Wort gemeldet, mit schweren Vorwürfen und der Forderung, Trump aus dem Amt zu jagen. Dessen Retourkutsche ließ nicht lange auf sich warten.

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Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Joe Biden hat sich erstmals offen für eine Amtsenthebung von US-Präsident Donald Trump ausgesprochen. Trump habe sich "selbst angeklagt" durch eine Behinderung der Justiz und einen Bruch seines Amtseids, sagte Biden am Mittwoch bei einem Wahlkampfauftritt in Rochester im US-Bundesstaat New Hampshire. "Er sollte des Amtes enthoben werden."

Trump habe "diese Nation verraten". Was Trump getan habe, sei falsch, unamerikanisch und bedrohe die Demokratie der USA, beklagte der frühere Vizepräsident. "Wir dürfen ihn damit nicht durchkommen lassen."

Joe Biden: "Trump verbreitet nichts als Lügen"

Der Präsident habe nicht den geringsten Anstand, klagte Biden. Trump verbreite nichts als Lügen über ihn und seinen Sohn Hunter. An diesen Attacken sei nichts dran.

Trump wird vorgeworfen, die Macht seines Amtes missbraucht zu haben, damit sich eine ausländische Regierung zu seinen Gunsten in den Wahlkampf einmischt. Trump hatte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat zu Ermittlungen gegen Joe Biden und dessen Sohn Hunter ermuntert.

Den Demokraten zufolge nutzte Trump zeitweise blockierte Militärhilfe für die Ukraine als Druckmittel. Sie haben daher Ermittlungen für ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen Trump angestoßen.

Am Dienstag hatte Trump über seinen Rechtsberater Pat Cipollone mitteilen lassen, dass er jegliche Kooperation mit der Untersuchung ablehnt. Die Übermittlung von Dokumenten und die Anhörung von Zeugen aus der Regierung soll den Ausschüssen durchgängig verweigert werden.

Donald Trump antwortet umgehend mit Tweet

Der Präsident seinerseits wirft Hunter Biden vor, sich durch Geschäfte in der Ukraine auf unlautere Weise bereichert zu haben. Joe Biden beschuldigt er, seine Rolle als US-Vizepräsident dazu genutzt zu haben, seinen Sohn vor strafrechtlichen Ermittlungen in der Ukraine zu schützen. Biden hat die Vorwürfe mehrfach zurückgewiesen.

Trump reagierte direkt auf die Attacke Bidens. Noch während der laufenden Rede seines potenziellen Herausforderers twitterte Trump, es sei erbärmlich zu sehen, wie Biden seine Amtsenthebung fordere. "Joes scheiternde Kampagne hat ihm keine andere Wahl gelassen!"

Joe Biden gehört zum engeren Favoritenkreis für die Kandidatur gegen Trump im November 2020. In den jüngsten Umfragen zum demokratischen Bewerberfeld schob sich allerdings die Senatorin Elizabeth Warren auf den Spitzenplatz. (dpa/mcf)

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