Die Türkei plant trotz des Abschusses einer türkischen Drohne durch US-Kampfflugzeuge die Angriffe in Syrien fortzusetzen. Als Antwort auf einen Selbstmordanschlag in Ankara hat die Türkei ihre Luftangriffe auf kurdische Stellungen im Nordosten Syriens und im Nordirak verstärkt.
Die Türkei will trotz des Abschusses einer türkischen Drohne durch US-Kampfflugzeuge seine Luftangriffe in Syrien fortsetzen. In einem Telefonat mit seinem US-Kollegen Antony Blinken sagte Außenminister Hakan Fidan nach Diplomatenangaben am Freitag, die "Anti-Terror-Einsätze der Türkei im Irak und Syrien" würden "entschlossen fortgesetzt".
Beide Politiker hätten sich darauf geeinigt, künftige Konflikte in der Region auf eine Art und Weise zu entschärfen, "die unseren Kampf gegen den Terrorismus nicht behindern würde", hieß es weiter.
Erster Vorfall dieser Art zwischen den NATO-Partnern USA und Türkei
Das Telefonat der beiden Außenminister folgte einen Tag nach dem Abschuss einer türkischen Drohne durch US-Kampfflugzeuge über dem Nordosten Syriens. Das US-Verteidigungsministerium hatte am Donnerstag erklärt, US-Kommandeure hätten die Drohne als "potenzielle Bedrohung" für die dort stationierten US-Soldaten eingeschätzt. Es handelte sich um den ersten Vorfall dieser Art zwischen den beiden Nato-Verbündeten.
Die Türkei hatte als Vergeltung für einen Selbstmordanschlag in Ankara, bei dem am Sonntag zwei Polizisten verletzt wurden, ihre Luftangriffe auf kurdische Stellungen im Nordosten Syriens und im Nordirak verstärkt. Ein Ableger der verboten Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) bekannte sich zu dem Anschlag. Türkischen Angaben zufolge kamen die beiden Angreifer, die bei dem Anschlag starben, aus Syrien.
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Die Regierung in Ankara zielt in Syrien vor allem auf Öl- und andere Einrichtungen ab, die von der kurdischen Miliz YPG kontrolliert werden. Die Türkei sieht die YPG, die wesentlicher Bestandteil des von den USA unterstützten Bündnisses SDF ist, als syrischen Ableger der PKK an.
Die PKK kämpft seit 1984 gegen den türkischen Staat und wird von Ankara und westlichen Verbündeten als Terrororganisation eingestuft. Seit 2016 setzt Ankara auch Bodentruppen ein, um kurdische Kräfte aus den Grenzregionen in Nordsyrien zu vertreiben.(afp/jst)
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