Benito Mussolini war ein Vorbild für Adolf Hitler und regierte selbst als Diktator im faschistischen Italien. Seine Enkelin will mit zu rechter Poltik hingegen nichts zu tun haben. Deswegen tritt sie nun aus der Partei von Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni aus.
Die Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) von Italiens Ministerpräsidentin
Denn Rachele Mussolini hat angekündigt, die Fratelli zu verlassen, weil ihr die Partei inzwischen zu rechts sei. Nun sei es an der Zeit, in einer Partei zu arbeiten, die ihrem "gemäßigten und zentristischen Sinn näher steht", zitierte die Nachrichtenagentur Ansa die 50-Jährige.
Ihre neue politische Heimat hat Mussolini auch schon gefunden. Sie will sich nun der konservativen Partei Forza Italia anschließen.
Die Mussolini-Enkelin sitzt seit 2016 für die Fratelli im Kommunalparlament von Rom. Bei ihrer Wiederwahl vor drei Jahren erzielte sie das beste Ergebnis aller Kandidaten. Für viele in der Partei von Regierungschefin Meloni galt Mussolini als Aushängeschild und wurde in der Partei geschätzt. Allerdings vertrat sie bereits seit Jahren gemäßigtere Positionen als viele der Parteikollegen.
Mussolini-Enkelin sieht sich als zu liberal für Meloni-Partei
Ausschlaggebend für ihren Wechsel seien aktuelle politische Diskussionen gewesen, berichtete die Zeitung "La Repubblica". Mussolini unterstützt etwa die Einbürgerung von Migrantenkindern, die in Italien die Schule besucht haben, worüber es in der Regierungskoalition Streit gibt.
Sie versteht sich demnach als liberaler und Verfechterin von LGBT-Rechten. Mit diesen Positionen fühle sie sich in der von dem verstorbenen Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi gegründeten Partei Forza Italia wohler, betonte Mussolini.
Der Vater von Rachele Mussolini, Romano, war Jazzpianist und Schwager der Film-Diva Sophia Loren. Er war das vierte Kind des faschistischen Diktators Benito Mussolini (1883-1945).
Auch andere Nachfahren Mussolinis haben politische Karrieren begonnen. Die Halbschwester von Rachele, Alessandra, saß mehrere Jahre in beiden italienischen Parlamentskammern und zuletzt als Abgeordnete für Forza Italia im Europäischen Parlament. (dpa/bearbeitet von thp)
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