Die Idee einer europäischen Kinderhauptstadt hat im Europaparlament eine wichtige Hürde genommen. Mit breiter Mehrheit wurde am Donnerstag in Straßburg eine entsprechende Resolution der Fraktionen von EVP, Sozialdemokraten, Liberalen, Grünen und Linken angenommen. Darin fordern sie die Europäische Kommission auf, das Projekt ins Leben zu rufen. Der Plan ist, wie bei der Kulturhauptstadt jährlich eine europäische Stadt oder Region auszuwählen, die dann zum Gastgeber für die Kinder und Jugend Europas wird.
Die Kinderhauptstädte sollten eine verantwortungsvolle Kinderpolitik bieten, "an der Kinder beteiligt sind und in der ihre Perspektiven Vorrang haben", heißt es in der Resolution. Eine Aufgabe soll sein, den Kindern in den EU-Staaten die Möglichkeit zu eröffnen, "sich regelmäßig zu treffen, sich kennenzulernen und ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln und so an der Gestaltung der Zukunft des europäischen Projekts mitzuwirken". Die Entschließung soll nun dem Europäischen Rat, der EU-Kommission und den Mitgliedsstaaten übermittelt werden.
Die Initiative geht zurück auf den 2020 in Hamburg gegründeten Förderverein europäische Kinderhauptstadt. Unterstützt wird er unter anderem von der Hamburger Ehrenbürgerin und Kinderbuchautorin Kirsten Boie und dem Musiker und Komponisten Rolf Zuckowski.
"Dieses überparteiliche Votum der europäischen Parlamentarier für die Einführung einer jährlichen Kinderhauptstadt zeigt eindrucksvoll, dass Europa seine Kinder ernst nehmen, sie einmal im Jahr in den Mittelpunkt stellen und ihnen damit eine laute Stimme geben will", sagte Vereinsgründer und -vorsitzender Jan Haarmeyer. "Eine europäische Kinderhauptstadt wird zudem jedes Jahr die UN-Kinderrechtskonvention in den Fokus rücken und ist gleichzeitig ein großartiges Demokratie- und Friedensprojekt, weil es schon den Kindern einen sehr lebendigen Eindruck von der Vielfalt Europas und einem rücksichtsvollen Miteinander vermitteln kann." © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.