Die Brandenburger Landesregierung und der Bund prüfen einen Antrag von Ex-Landesverkehrsminister Guido Beermann (CDU) für einen Wechsel in die Wirtschaft.

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"Die Prüfung läuft. Wir haben im Brandenburger Ministergesetz klare Regeln", sagte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Freitag in Potsdam auf die Frage, ob er von einem Bericht über Pläne für einen Wechsel zu Mercedes-Benz wisse und was er dazu sage. "Kurz vor Weihnachten gab es eine Information an die Staatskanzlei, dass das beabsichtigt ist." Nach der Prüfung werde sich das Kabinett damit beschäftigen.

Die "Bild"-Zeitung berichtete (Donnerstag/online) unter Berufung auf eigene Informationen, Beermann wolle die Leitung der Hauptstadt-Repräsentanz des Autoherstellers Mercedes übernehmen. Nach seinem Rückzug im November habe er sich mit Mercedes auf einen Arbeitsvertrag geeinigt. Beermann nahm zunächst nicht dazu Stellung.

Eine Sprecherin von Mercedes-Benz teilte auf Anfrage mit, dass sich die Gruppe zu laufenden Personalbesetzungen nicht äußere. "Der Nachbesetzungsprozess unserer Konzernrepräsentanz in Berlin und Brüssel läuft derzeit noch und wird kurzfristig entschieden."

Der CDU-Politiker war von 2019 bis 2023 Infrastrukturminister in Brandenburg. Im November 2023 erklärte er knapp ein Jahr vor der Landtagswahl überraschend, es sei Zeit für "etwas Anderes".

Zuvor war Beermann von März 2018 bis November 2019 Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Auch das Ministerium prüft nach eigenen Angaben eine Anzeige von Beermann.

Bundes- und Landesgesetze sehen Anzeigen vor, wenn Regierungsmitglieder in einem bestimmtem Zeitraum nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt eine Beschäftigung außerhalb des öffentlichen Dienstes aufnehmen wollen. Im Extremfall kann dies untersagt werden, wenn öffentliche Interessen beeinträchtigt werden.  © dpa

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