FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hat schwere Bedenken gegen einen möglichen Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Deutschland angemeldet.

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"Erdogans permanente Hassreden gegen Israel und seine Solidarität mit der Terrororganisation Hamas sind unerträglich. Das muss Konsequenzen haben und darf von der Bundesregierung nicht ignoriert werden", sagte Djir-Sarai am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Eine für November geplante Reise sei "in diesem Zusammenhang außerordentlich problematisch". "Es ist mehr als fraglich, ob wir den türkischen Staatspräsidenten vor diesem Hintergrund in Deutschland empfangen sollten", sagte der FDP-Politiker.

Ein Termin für eine Reise Erdogans ist bislang offiziell nicht bestätigt. In Berlin kursieren Planungen für einen Zeitraum in der zweiten Novemberhälfte.

Erdogan hat das Vorgehen des israelischen Militärs im Gazastreifen, das eine Reaktion auf das Massaker der islamistischen Hamas am 7. Oktober in israelischen Grenzorten ist, mehrfach scharf kritisiert. "Westlichen Regierungen" war er vor, hauptsächlich für die "Massaker" im Gazastreifen verantwortlich zu sein.

In der vergangenen Woche sagte er vor Anhängern seiner islamisch-konservativen Partei AKP in Ankara auch: "Hamas ist keine Terrororganisation, sondern eine Befreiungs- und Mudschaheddin-Gruppe, die für den Schutz ihres Landes und ihrer Bürger kämpft."

Von deutscher Seite gab es in früheren Jahren schon die Befürchtung, Erdogan könne mit aggressiver Rhetorik auch zu Spannungen innerhalb Deutschlands beitragen - teils im Rahmen des eigenen Wahlkampfes. Am 18. November spielen im Berliner Olympiastadion die Fußballnationalmannschaften von Deutschland und der Türkei gegeneinander.  © dpa

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