Für eine über Twitter verbreitete Beileidsbekundung zum Tod des früheren SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel hat sich der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion Marco Buschmann einen Shitstorm im Netz zugezogen. Stein des Anstoßes war ein Seitenhieb auf andere SPD-Größen im Ruhestand.

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FDP-Politiker Marco Buschmann hatte auf Twitter der Familie des am Sonntag im Alter von 94 Jahren in München verstorbenen ehemaligen Bundesjustizministers und SPD-Politikers Hans-Jochen Vogel sein Mitgefühl ausgesprochen und dann geschrieben: "Hans-Jochen Vogel war ein authentischer Sozialdemokrat, war nie abgehoben und lehnte viele Privilegien seiner verschiedenen Ämter ab. Anders als anderen Ex-SPD-Chefs wäre es ihm nie in den Sinn gekommen, seinen Ruhestand zu versilbern."

Kritik vom Juso-Vorsitzenden Kühnert: "Unanständig"

Die Kritiker nahmen am letzten Satz Anstoß. "Unanständig" schrieb beispielsweise der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert. Andere nannten die Bemerkung "unangebracht und unangemessen", "geschmacklos" oder "echt daneben" und empfahlen, den Tweet zu löschen.

"Wenn ein großer Politiker geht, kondoliert man oder schweigt. Seitenhiebe und politische Polemik sind schlicht deplatziert", wurde dem Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion mit auf den Weg gegeben.

Buschmann rudert zurück

Buschmann versuchte, mit einer zweiten Nachricht die Wogen zu glätten: Vogel sei es immer wichtig gewesen, seiner Partei Bescheidenheit nicht nur zu predigen, sondern auch bis zum Schluss vorzuleben.

"Das war mir wichtig. Wenn mein Tweet bei einigen den Eindruck eines anderen Schwerpunktes erweckt haben sollte, dann war das nicht meine Absicht." (dpa/fra)

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