Der Vorstoß der CDU-Parteispitze zur schrittweisen Einführung einer Frauenquote stößt bei Friedrich Merz auf wenig Gegenliebe. Sein Gegner im Kampf um den Parteivorsitz, Norbert Röttgen, hatte bereits am Donnerstag erklärt, den Kompromiss unterstützen zu wollen.

Mehr aktuelle News finden Sie hier

Friedrich Merz hat zurückhaltend auf den Kompromiss der CDU-Parteispitze für eine schrittweise Frauenquote von 50 Prozent bis 2025 reagiert. "Ich bleibe skeptisch", sagte er Focus Online. "Quoten sind allenfalls die zweitbeste Lösung." Er lehnte den Vorschlag der Satzungskommission aber nicht von vornherein ab. Vielleicht gebe es bessere Lösungen.

"Jetzt kommt es darauf an, mit der Partei gemeinsam eine wirklich tragfähige und konsensfähige Antwort zu finden", sagte Merz. "Aber fest steht: Wir müssen hier vorankommen." Es gehe um eine Lösung, die von möglichst vielen mitgetragen werde. Zur Ausgangslage sagt der 64-Jährige: "Keine Frage: Die CDU hat Nachholbedarf."

Die Struktur- und Satzungskommission der CDU hatte sich am Mittwoch nach langen Verhandlungen auf einen Kompromiss bei der Frauenquote verständigt. Die Quote soll für Vorstandswahlen ab der Kreisebene gelten. Die endgültige Entscheidung muss aber der Parteitag im Dezember treffen, bei dem auch ein neuer CDU-Vorsitzender gewählt werden soll.

Röttgen befürwortet Frauenquote

Der CDU-Politiker Norbert Röttgen, der sich wie Merz um den Parteivorsitz bewirbt, hat sich bereits hinter den Kompromiss der Parteispitze gestellt. "Ich unterstütze den gefundenen Kompromiss", sagte Röttgen, der - wie Merz - auf dem CDU-Parteitag Anfang Dezember in Stuttgart Nachfolger von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer werden will, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Er fügte hinzu: "Er reicht aber nicht, um mehr Frauen für die CDU zu gewinnen."

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, der ebenfalls kandidiert, hat sich öffentlich bisher nicht zum Quoten-Kompromiss geäußert. (dpa/ska)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.