Eine Äußerung des CDU-Politikers über Homosexuelle hatte in einem Interview viel Spielraum für Interpretationen gelassen und Kritik hervorgerufen. Als "Bösartigkeit" bezeichnet Friedrich Merz diese Diskussionen. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass der mögliche Kanzlerkandidat verbal aneckt.
Der Kandidat für den CDU-Vorsitz,
Merz wurde am vergangenen Sonntag in einem "Bild"-Talk gefragt, ob er Vorbehalte hätte, wenn heute ein Schwuler Bundeskanzler werden würde. "Nein", sagte Merz. Auf die Nachfrage, ob das für ihn völlig normal wäre, fügte er hinzu: "Über die Frage der sexuellen Orientierung, das geht die Öffentlichkeit nichts an. Solange sich das im Rahmen der Gesetze bewegt und solange es nicht Kinder betrifft - an der Stelle ist für mich allerdings eine absolute Grenze erreicht - ist das kein Thema für die öffentliche Diskussion."
Friedrich Merz: "Eine Art Empörungsmaschine"
Merz kritisierte indessen die anschließende öffentliche Diskussion über ihn: Es sei "natürlich Bösartigkeit unterwegs gewesen". Die "überwiegende, wenn auch nicht ausschließliche, Reaktion" aus der Partei sei gewesen: "Man kann es auch übertreiben mit der Kritik und mit der Interpretation. Das geht bis zu dem Thema einer Art Empörungsmaschine."
Unter anderem hatte sich Bundesgesundheitsminister
Darauf angesprochen, dass er sich nach Meinung von Kritikern auch schon abfällig über Frauen geäußert habe, etwa als er im Februar anmerkte, es sei "natürlich reiner Zufall", dass Sturm-Tiefs wie "Sabine" gerade Frauennamen trügen, erwiderteMerz: "Die Bereitschaft für Humor und Ironie in dieser Gesellschaft sind unterentwickelt. Wenn Sie so was in Großbritannien gesagt hätten, hätte sich nie jemand darüber aufgeregt." Er setzte hinzu: "Aber ich verstehe und lerne: Man ist mit Ironie oder mit Bemerkungen, die vielleicht etwas spaßig gemeint sind, in diesem Lande schlecht aufgehoben." (best/dpa/afp)
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