EU-Gegner und Brexit-Galionsfigur Nigel Farage bejubelt mit dem gewonnenen Referendum zum Ausstieg Großbritanniens aus der EU sein politisches Lebenswerk und sorgt mit einer fragwürdigen Aussage für Irritationen.

Ein Kommentar
von Michael Wollny

Seit dem Vertrag von Maastricht im Jahr 1992, der Geburtsstunde der Europäischen Union, kämpft Nigel Farage gegen diese Gemeinschaft aus europäischen Nationalstaaten.

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Und so feiert der Gründer und Vorsitzende der United Kingdom Independence Party (UKIP) mit der erfolgreichen Abstimmung für den Brexit den größten Erfolg seiner politischen Laufbahn.

Nigel Farage: "Ohne eine einzige Kugel"

Farage war in der Vergangenheit immer wieder mit verbalen Entgleisungen gegen seine politischen Kontrahenten aufgefallen und sorgt nun auch nach Bekanntgabe des Ergebnisses für Kopfschütteln.

Man habe den Brexit geschafft, meinte Farage, "ohne kämpfen zu müssen - ohne dass auch nur eine einzige Kugel abgefeuert werden musste".

An dem "Haus Europa", der Europäischen Union, war vor allem unter den grausamen Eindrücken zweier Weltkriege mit Abermillionen Todesopfern allein in Europa als Fanal für eine friedliche Zukunft gebaut worden.

Die geschmacklose Äußerung Farages wirkt vor diesem Hintergrund auf erschreckende Weise geschichtsvergessen, seine Ankündigung "die EU versagt, die EU stirbt" zynisch.

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