Die britische Opposition will eine zwei Jahre längere Brexit-Übergangsphase und wendet sich in einem Brief an EU-Chefunterhändler Michel Barnier. Barnier gab nun bekannt, eine Verlängerung um "bis zu einem oder zwei Jahren" sei möglich.

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Die Europäische Union ist zu einer zweijährigen Verlängerung der Brexit-Übergangsphase bereit. Das hat EU-Chefunterhändler Michel Barnier in einem Brief an die sechs britischen Oppositionsführer bestätigt. Eine Verlängerung um "bis zu einem oder zwei Jahren" sei möglich. Die Opposition hatte in einem Schreiben an ihn um eine solche Verlängerung gebeten.

Großbritannien hatte die EU Ende Januar verlassen. Bis Ende 2020 gilt die Übergangsfrist, so dass sich im Alltag noch nichts verändert hat. Gelingt in dieser Frist keine Einigung, droht ein harter wirtschaftlicher Bruch.

Opposition fordert von Johnson, das Angebot anzunehmen

Der Fraktionschef der Schottischen Nationalpartei (SNP) im Parlament, Ian Blackford, forderte am Mittwoch Premierminister Boris Johnson auf, das Angebot aus Brüssel anzunehmen. Damit könne er die Wirtschaft schützen. "Es wäre doch Wahnsinn, eine Brexit-Krise noch auf die Coronavirus-Krise zu packen", betonte Blackford.

Bislang hat Johnson eine Verlängerung der Übergangsphase strikt ausgeschlossen. Auch der britische Unterhändler David Frost betonte am Mittwoch, dass man von diesem Plan nicht abweichen werde.

Bislang brachten die Gespräche zwischen Brüssel und London kaum Fortschritte. Am Montag beginnt die vorerst letzte vereinbarte Verhandlungsrunde über ein Handelsabkommen. Noch im Juni müsste entschieden werden, ob die Frist verlängert wird.  © dpa

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