Es war ein massiver Online-Angriff auf rund 1.000 Politiker, Prominente und Journalisten. Nun wurde ein Tatverdächtiger geschnappt. Die Behörden haben auf einer Pressekonferenz über den Stand der Ermittlungen informiert - hier können Sie die wichtigsten Erkenntnisse im Ticker nachlesen.

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  • Nach dem Datenklau bei Politikern und Prominenten wurde ein Tatverdächtiger festgenommen.
  • Es handelt sich um einen 20-jährigen Mann aus Mittelhessen, der nach einem Geständnis wieder auf freiem Fuß ist.
  • Bundeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt haben weitere Details zu den Ermittlungen bekanntgegeben.
  • Nach bisherigen Erkenntnissen hat der Tatverdächtige allein gehandelt.
  • Motiv der Ausspähaktion: Er habe sich über bestimmte Äußerungen der Politiker und Prominenten geärgert und daher die Online-Angriffe gestartet.

12:45 Uhr: Das war's von der Pressekonferenz, die Vertreter der Behörden bedanken sich für die Aufmerksamkeit. Wir beenden an dieser Stelle die Live-Berichterstattung. Auf unserem Portal finden Sie aber natürlich weitere News zu dem Thema.

12:42 Uhr: Der Fall zeige, welche Herausforderungen die Internetkriminalität mit sich bringe, so Ungefuk. Prinzipiell könne aufgrund der heutigen technischen Möglichkeiten aus jedem Kinderzimmer ein solcher Online-Angriff erfolgen. Die Dunkelziffer sei hoch, viele melden Angriffe nicht oder bemerken diese Hacks nicht einmal.

12:40 Uhr: Fragen zu den Eltern und zum Umfeld des Tatverdächtigen beantworten die Behörden nicht.

"Doxxing"-Angriff: Einzeltäter ohne Vorstrafen

12:37 Uhr: Der 20-Jährige hat noch keine Vorstrafen. Aufgrund der Begebenheiten vor Ort, so Ungefuk, habe man aber gesehen, dass der Tatverdächtige begonnen hatte, bestimmte Beweismittel beiseite zu schaffen.

12:36 Uhr: Ungefuk stellt noch einmal auf Nachfrage klar, dass es keine Hinweise auf weitere Täter oder Personen gibt, die den Tatverdächtigen unterstützten.

12:30 Uhr: Wann genau die Ausspähungsaktion startete, wird noch geprüft. Klar ist: Ein Großteil passierte im vergangenen Jahr.

12:28 Uhr: Es war keine einmalige Ausspähaktion, sondern der Beschuldigte sammelte mehrfach die Daten ein. Zu den technischen Hintergründen will der Staatsanwalt keine Stellung nehmen, um Nachahmer nicht auf den Plan zu rufen. Es seien aber einige Sicherheitslücken bereits geschlossen, so die allgemeine Auskunft Ungefuks.

12:26 Uhr: Die Tatbestände lauten: "Ausspähen von Daten" und "Daten-Hehlerei", so Ungefuk. Dem jungen Mann sei es durch "ausgeklügelte Vorgehensweise" gelungen, die Daten auszuspähen. Es habe nicht nur eine, sondern mehrere Ausspähaktionen gegeben, vor allem im Jahr 2018. Zudem habe er Daten aus öffentlich zugänglichen Quellen zusammengetragen.

12:24 Uhr: Das Doxxing, also das Abgreifen und Zusammenstellen von Daten anderer, sei kein ungewöhnlicher Vorgang im Netz - Frau Dr. Vogt weist auf das hohe kriminelle Potenzial im Internet hin.

12:23 Uhr: Ungefuk bestätigt, dass kurz vor der Durchsuchung ein Datenträger vernichtet wurde. Die bei Durchsuchungen beschlagnahmten Beweismittel wie Computer und Datenträger würden nun umfassend ausgewertet. Ein Computer, den der Verdächtige beiseite geschafft habe, sei gefunden worden

12:22 Uhr: Frau Dr. Vogt erinnert nochmal daran, dass jeder einzelne Internetnutzer aufgefordert ist, sichere Passwörter zu wählen und auf eine sichere Kommunikation zu achten.

Tatverdächtiger seit Montagabend auf freiem Fuß

12:20 Uhr: Warum sitzt der Verdächtige nicht mehr in Untersuchungshaft? Es gibt keine Fluchtgefahr und keine Verdunkelungsgefahr, sagt Ungefuk. Zumal bei Heranwachsenden verschärfte Bestimmungen für eine U-Haft gelten. Dass der Tatverdächtige auf freiem Fuß sei, bedeute nicht, dass der Fall abgeschlossen sei.

12:19 Uhr: Zur Motivation wollen sich die Ermittler nicht äußern, bei der Durchsuchung wurden keine Hinweise auf politische Gesinnung gefunden.

12:18 Uhr: Beim Tatverdächtigen handelt es sich - Überraschung! - um einen computeraffinen Mann, wie Oberstaatsanwalt Ungefuk ausführt. Er lebt noch bei seinen Eltern. Er habe sich die notwendigen Kenntnisse zum Ausspähen seiner Opfer im Internet selbst beigebracht. Der Beschuldigte verfüge aber über keine entsprechende Ausbildung etwa als Informatiker. Das grundsätzliche Computer-Interesse und Zeit seien die Faktoren, die bewirkten, dass viele junge Leute ohne Informatik-Ausbildung sich solche Kenntnisse aneignen und entsprechend im Internet agieren könnten, sagte Ungefuk.

12:15 Uhr: Die Sicherheitsbehörden wollen weiter prüfen, welches Motiv genau der Tat zugrunde lag - und ob die Behauptung, es handele sich um einen Einzeltäter, aufrechterhalten werden kann.

12:11 Uhr: Polizeisprecher Löhr berichtet über Zeugenbefragungen in Berlin und Heilbronn, die zur Überführung des 20-Jährigen geführt hätten. Es liege aber noch viel Arbeit vor den Behörden.

12:10 Uhr: Jetzt ist Frau Dr. Vogt an der Reihe. Sie bestätigt, was wir eigentlich schon wissen - dass rund 1.000 Personen betroffen sind und private Daten abgegriffen wurden.

12:08 Uhr: Der 20-Jährige will allein gehandelt haben, die Behörden prüfen diese Behauptung im Zuge der weiteren Ermittlungen. Er habe die Betroffenen ausgespäht, weil er sich über bestimmte Äußerungen dieser Personen geärgert habe.

12:06 Uhr: Der Beschuldigte soll auf Twitter zwei Accountnamen verwendet haben (G0d und 0rbit), er hat aber auch andere Accounts gekapert und dort die geklauten Daten verbreitet. Der Tatverdächtige war geständig und hat weitere Infos zur Aufklärungshilfe geleistet. Am Montagabend wurde der Tatverdächtige wieder auf freien Fuß gesetzt.

12:05 Uhr: Der Tatverdächtige ist ein 20-jähriger deutsche Staatsangehöriger.

12:04 Uhr: Oberstaatsanwalt Ungefuk informiert: "Am Sonntagabend wurde die Wohnung des Tatverdächtigen in Mittelhessen durchsucht und der Tatverdächtige festgenommen."

12:03 Uhr: Und los geht's! Zunächst wird Herr Ungefuk ein Eingangsstatement abgeben.

11:57 Uhr: So, gleich ist so weit - die Medienvertreter warten auf den Auftritt von BKA und Oberstaatsanwalt. Letzte Vorbereitungen für die PK werden getroffen.

+++ Ein Tatverdächtiger sitzt in U-Haft, doch viel mehr ist noch nicht bekannt. Gab es Mittäter? Aus welchem Motiv handelte der Hacker? Steht eine bestimmte politische Gesinnung hinter dem "Doxxing"-Angriff? Hat er noch mehr Daten abgegriffen, die noch nicht veröfentlicht wurden? Antworten geben ab 12:00 Uhr das Bundeskriminalamt (BKA) in Person von Sabine Vogt, Leiterin der BKA-Abteilung Schwere und Organisierte Kriminalität, und die zuständige Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt/Main durch Oberstaatsanwalt Georg Ungefuk.

Festnahme in Hessen nach Datenklau bei Politikern und Prominenten

Nach dem großangelegten Datendiebstahl bei Politikern und weiteren Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Es handelt sich um einen 20-Jährigen aus Mittelhessen, wie das Bundeskriminalamt (BKA) am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Der Mann wurde bereits am Sonntag vorläufig festgenommen. Zuvor sei die Wohnung des 20-Jährigen durchsucht worden.

Das BKA und die zuständige Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main wollen am heutigen Dienstag um 12:00 Uhr auf einer Pressekonferenz über weitere Ermittlungsergebnisse informieren. Bereits zuvor war für Dienstag 14:00 Uhr eine Pressekonferenz in Berlin mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) zum Ermittlungsstand angekündigt worden.

Nach "Spiegel"-Informationen soll sich der Schüler in ersten Vernehmungen geständig gezeigt haben. Den Ermittlungen zufolge handele es sich um einen Einzeltäter.

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Von dem Datendiebstahl sind nach Angaben des Bundesinnenministeriums zahlreiche Politiker, Journalisten und weitere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens betroffen. Das Ministerium sprach am Montag von 50 bis 60 schweren Fällen sowie rund tausend weiteren, bei denen es nach den bisherigen Erkenntnissen überwiegend um reine Kontaktdaten gehe.

"Doxxing"-Angriff: Was steckt dahinter?

Beim sogenannten "Doxxing" (auch "Doxing" geschrieben), um das es in dem aktuellen Fall gehen soll, stehen personenbezogene Daten im Mittelpunkt. Die Betroffenen sollen im Netz vorgeführt werden. Außerdem wollen die Täter einen Missbrauch der Daten ermöglichen.

"Doxxing" gilt nicht als klassischer "Hack", mit dem man sich Zugang zu Systemen verschafft. Der Begriff leitet sich vom englischen Wort "docs" (Dokumente) ab.

Beim "Doxxen" werden möglichst viele private Informationen wie Kreditkartennummern, Scans von Ausweisdokumenten, vertrauliche Privatadressen oder Handynummern illegal abgefischt und dann online gestellt.

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