Ausgerechnet an den Weihnachtstagen mussten Hunderte Menschen in Deutschland ihre Häuser verlassen, weil Überschwemmungen drohen. Die Lage ist angespannt. Vor diesem Hintergrund fordern die Grünen mehr Geld für den Hochwasserschutz.
Die Grünen haben angesichts der derzeitigen Überschwemmungen in Deutschland durch anhaltende Regenfälle zusätzliche Investitionen in den Hochwasserschutz gefordert. "Wo Städte direkt ans Wasser heranreichen, brauchen wir zusätzliche Investitionen in technischen Hochwasserschutz wie Deiche und Rückhaltebecken", sagte der umweltpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Jan-Niclas Gesenhues, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vom Mittwoch. "Ab sofort müssen Hochwasservorsorge und Klimaanpassung bei jeglicher Planung berücksichtigt werden."
Auch in Deutschland würden "Fluten und Überschwemmungen häufiger und heftiger", sagte der Grünen-Politiker. "Bisher sind wir noch nicht ausreichend gegen solche Folgen der Klimakrise gewappnet." Dabei würden die Natur selbst und gesunde Flussauen am besten helfen.
Klimaanpassungsgesetz verpflichtet zu Hochwasservorsorge
"Als Bundesregierung haben wir das milliardenschwere Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz auf den Weg gebracht, um großflächig natürliche Hochwasserbarrieren wie Auen, Wälder oder Moore auszubauen", sagte Gesenhues der "Rheinischen Post". Zudem habe der Bundestag vor wenigen Wochen das erste deutsche Klimaanpassungsgesetz beschlossen. "Es verpflichtet Bund, Gemeinden und Länder, mehr für die Hochwasservorsorge zu tun."
Hunderte Menschen hatten an den Weihnachtsfeiertagen wegen Hochwasser ihr Zuhause verlassen müssen. Betroffen waren unter anderem die Menschen im Landkreises Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt, im niedersächsischen Rinteln und im thüringischen Windehausen. Anschwellende Wasserläufe und übervolle Talsperren könnten weitere Anwohner zur Flucht zwingen. Die Lage bleibe auch in den nächsten Tagen angespannt, hatte es am Dienstag von Behörden geheißen.
An Elbe steht kritischste Lage noch bevor
An der Elbe wurden die höchsten Wasserstände einer Hochwasserwelle erst ab Mittwoch erwartet. Diese gehe auf die Schneeschmelze und starke Niederschläge im Riesengebirge zurück, hieß es.
Etwas Hoffnung bieten die Wetteraussichten: Am Mittwoch soll es nach Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Nordwesten etwas Regen geben, sonst trocken mit teils größeren Auflockerungen bleiben. Für Freitag allerdings sagen die Meteorologen wieder stärkere Niederschläge voraus. (afp/dpa/mcf)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.