Berlin - SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat für noch stärkere diplomatische Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine geworben. "Nach drei Jahren des Krieges müssen wir anerkennen, dass dieser Krieg vermutlich nicht allein auf dem Schlachtfeld entschieden wird", sagte er in einer außenpolitischen Grundsatzrede in Berlin.
"Strategische Stabilität" durch Scholz-Telefonat mit Putin
Mützenich verteidigte in diesem Zusammenhang das Telefonat von Bundeskanzler
Der SPD-Fraktionschef im Bundestag würdigte, dass die Debatte über eine diplomatische Lösung des Konflikts seit einigen Wochen verstärkt geführt wird. "Andere haben diese öffentliche Diskussion etwas früher gewagt", sagte er auch mit Blick auf sich selbst. Der SPD-Fraktionschef hatte früh für mehr Diplomatie geworben und war dafür heftig kritisiert worden.
Warnung vor weiterer Eskalation
In den vergangenen Monaten hätten weder Russland noch die Ukraine bedeutende territoriale Fortschritte erzielt, betonte Mützenich. Gleichzeitig zeigten die Berichte über den Einsatz nordkoreanischer Soldaten und jemenitischer Söldner auf russischer Seite, dass der Krieg sich immer weiter auszuweiten drohe.
Die Folgen einer weiteren Eskalation wären nicht nur für die Ukraine und Europa, sondern die gesamte Welt verheerend, sagte Mützenich in seiner "
"Imperialistischen Ambitionen Putins" unterschätzt
Rückblickend räumte Mützenich Fehler der SPD in der Russland-Politik ein. "Als Sozialdemokraten müssen wir anerkennen, ich tue es, dass wir die imperialistischen Ambitionen Putins und die Gefahr durch die Energieabhängigkeit von Russland unterschätzt haben", sagte er. Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass es diese politischen Fehleinschätzungen auch in anderen politischen Lagern und Ländern gegeben habe. © Deutsche Presse-Agentur
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.