Die Terrormiliz "Islamischer Staat" steht nach einer Offensive der demokratischen Kräfte Syriens dort kurz vor dem Zusammenbruch. Die Kämpfer des IS leisten jedoch den von den USA unterstützten Angreifern auf einem Quadratkilometer noch erbitterten Widerstand und ändern in der Not ihre Taktik.
Wenige Tage nach Beginn einer Offensive haben Truppen unter kurdischer Führung den größten Teil der letzten IS-Bastion in Syrien eingenommen.
Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verschanzten sich in dem Ort Baghus noch in Lagern, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag. Der IS steht demnach kurz vor dem Zusammenbruch. Die Extremisten versuchten nun, sich unter Zivilisten zu verstecken.
Schneller Erfolg der Offensive in Baghus
Videos von Aktivisten bestätigen, dass der IS auf ein Gebiet im Osten des Ortes zurückgedrängt worden ist. Die von Kurden angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) hatten am Samstag eine Offensive auf Baghus begonnen. Die internationale Anti-IS-Koalition mit den USA an der Spitze unterstützt sie aus der Luft.
Ein Kommandeur der angreifenden Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Adnan Afrin, erklärte, der IS kontrolliere noch ein Wohngebiet von etwa einem Quadratkilometer. Der Vormarsch gehe jedoch nur langsam voran.
Minen und Selbstmordanschläge als Verzweiflungstaten
Der IS habe die Region vermint und setze zahlreiche Selbstmordattentäter ein, darunter auch Frauen. Die IS-Kämpfer seien entschlossen, bis zur letzten Minute Widerstand zu leisten.
Am Mittwoch hatten sich den Menschenrechtsbeobachtern rund 240 IS-Kämpfer den SDF ergeben. Sie wurden nach Angaben von Aktivisten festgenommen und zu Verhören in Lager gebracht. In Baghus sollen noch Hunderte Dschihadisten ausharren, darunter viele aus Europa. In den vergangenen Tagen waren zudem Hunderte Zivilisten geflohen.
2014 war der IS auf dem Gipfel seiner Macht
Der IS hatte 2014 den Höhepunkt seiner Macht erreicht. Damals kontrollierten die Dschihadisten ein Gebiet, das sich über große Teile Syriens und des Iraks erstreckte. Mittlerweile sind IS-Anhänger auch in anderen Ländern aktiv, etwa Libyen oder Afghanistan. © dpa
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