Prinz Andrew hat alle Missbrauchsvorwürfe gegen ihn in einem BBC-Interview abgestritten. Die behaupteten Vorfälle seien "nie passiert". Er ging in dem Interview auch auf Einzelheiten ein.

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Im Missbrauchsskandal um den mittlerweile verstorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein hat Prinz Andrew (59) "kategorisch" die Vorwürfe einer Frau bestritten, mit ihr als damals 17-Jähriger Sex gehabt zu haben. "Ich habe immer wieder und häufig gesagt, dass wir niemals irgendeinen sexuellen Kontakt hatten."

In einem am Samstagabend ausgestrahlten BBC-Interview sagte der zweitälteste Sohn von Königin Elizabeth II., die behaupteten Vorfälle seien "nie passiert". "Ich kann Ihnen absolut kategorisch sagen, dass es nie passiert ist", sagte er und fügte hinzu: "Ich habe keine Erinnerung daran, diese Dame jemals getroffen zu haben, überhaupt nicht."

Die US-Amerikanerin hatte gesagt, sie sei als 17-Jährige in den Jahren 2001 und 2002 gezwungen worden, drei Male mit dem Prinzen Sex zu haben.

Prinz Andrew weist Vorwürfe zurück

Andrew ging in dem Interview auch auf Einzelheiten ein. Die Frau habe beschrieben, er habe beim Tanzen in einem Club stark geschwitzt. Das sei aber unmöglich, weil er eine Krankheit habe, die Schwitzen unterbinde, sagte der Bruder von Thronfolger Charles.

Auch habe sie gesagt, er habe ihr Alkohol angeboten. Dabei trinke er nicht. Er glaube außerdem, er habe nie in dem Nachtclub einen Drink gekauft.

Auf einem weit verbreiteten Foto ist außerdem mutmaßlich der Prinz zu sehen, wie er seinen Arm um die damals 17-jährige Giuffre legt, im Hintergrund zeigt das Bild Epsteins Ex-Freundin Ghislaine Maxwell. Unterstützer des Prinzen zweifeln die Echtheit des Bildes an.

Andrew sagte dazu in dem Interview, es handle sich um "die Fotografie einer Fotografie einer Fotografie". Er glaube nicht, dass "das Foto in der Weise aufgenommen wurde, die da angedeutet wird".

So sei er auch niemals in der oberen Etage von Maxwells Londoner Wohnung gewesen, aus der die Aufnahme stammt. Niemand könne nachweisen, ob das Bild manipuliert worden sei, aber er erinnere sich nicht daran, dass es jemals aufgenommen wurde

Er würde auch unter Eid aussagen, wenn "es hart auf hart" käme und seine Anwälte ihm dazu rieten, sagte Andrew. Jedenfalls bedauere er seine Freundschaft zu Epstein nicht, weil er die Möglichkeit gehabt habe, von ihm über Handel und Gewerbe zu lernen.

Epstein allerdings nach dessen Verurteilung getroffen zu haben, sei "die falsche Entscheidung gewesen, aber die Vorwürfe der Frau seien "überraschend, schockierend und ein Ablenkungsmanöver". Es war das erste Mal, dass der 59-jährige Prinz sich in einem Interview über die Beziehung zu Epstein geäußert hat.

Buckingham Palast veröffentlicht Erklärung

Andrew war wie viele andere Prominente mit dem mutmaßlichen Sexualstraftäter Epstein befreundet, hatte ihn besucht - auch nachdem der Multimillionär bereits eine erste Gefängnisstrafe abgesessen hatte.

Epstein hatte sich Anfang August in einem Gefängnis in Manhattan das Leben genommen. Ihm wurde vorgeworfen, minderjährige Mädchen zur Prostitution gezwungen zu haben.

Andrew hatte sich bereits im Sommer zu einer Erklärung genötigt gefühlt. Auch der Buckingham Palast hatte damals die Vorwürfe gegen Prinz Andrew zurückgewiesen. (ff/dpa/afp)  © dpa

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