Markus Söder bringt sich schon lange als Kronprinz des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer in Stellung. Dabei setzt Bayerns Finanzminister offenbar auch auf Beifall aus der eigenen Reihe - wie in der Polit-Talkrunde von Günther Jauch. Doch der Schuss ging nach hinten los. Der Moderator und der Politiker gerieten aneinander - und Jauch entlarvte eine PR-Masche von Söder.
Um Plattitüden und vorlaute Kommentare ist
Doch Söder wollte offenbar mehr. Besonders öffentlichkeitswirksam sollte seine Position präsentiert werden. Doch da hatte der 47-Jährige die Rechnung ohne den Talk-Master gemacht. Als Söder auf die Kosten des Berliner Flughafens hinweisen wollte und dabei offenbar Jauch zuvorkam, intervenierte der Moderator mit den Worten: "Herr Söder, wenn sie so weiter machen, werden sie bei uns als Redakteur eingestellt. Gemach, Gemach."
Moderator entlarvt Sprecherin
Auch bei Söders Ausführungen zum stark defizitären Nürnberger Flughafen musste Jauch seinen Gast in die Schranken weisen. Söder rechtfertigte hohe Zuschüsse vom Land Bayern und verwies dabei auf die starke Wirtschaftsregion Franken. Dabei stellte er klar, dass das einfach "eine schwierige Periode" sei, in der man helfen müsse. Darauf folgte ein einsamer Beifall aus dem Publikum. Jauch verzog das Gesicht, seine Mimik sprach Bände, als er zu Söder blickte. "Da hat jetzt ihre Sprecherin, die in der ersten Reihe sitzt, versucht anzuklatschen", kommentierte Jauch. "Doch ihr sind nicht viele gefolgt." Was die Zuschauer daheim nicht sehen konnten, entlarvte also der Moderator. Mit spitzen Unterton fügte Jauch noch hinzu: "Aber sie hat sich eingesetzt für sie."
Schon fast beleidigt konterte Söder: "Immerhin. Wenn sie es schon nicht machen, dann kann es ja jemand anderes machen." Das wiederum ließ Jauch nicht auf sich sitzen. "Sie erwarten, dass ich Ihnen Beifall in dieser Runde spende? Da muss viel passieren", sagte der Moderator. Eine leise Drohung Söders folgte: "Sie landen auch mal in Nürnberg."
Jauch schien belustigt. Als Reiner Holznagel, Präsident Bund der Steuerzahler, daraufhin sagte "das wird aber eine Notlandung", musste Jauch dann herzlich lachen.
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