Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht die Umsetzung der von ihm geplanten Klinikreform auf einem guten Weg. "Die Krankenhausreform ist zurück in der Spur", sagte er am Dienstag in Berlin. Die Blockade eines zur Reform gehörenden Gesetzes zur Krankenhaustransparenz sei gelöst. Der Gesetzentwurf war bereits im Oktober vom Bundestag beschlossen - Ende November allerdings vom Bundesrat ausgebremst worden.
Die Länderkammer verwies den Entwurf zur weiteren Überarbeitung in den Vermittlungsausschuss von Bundesrat und Bundestag. Lauterbach zufolge weigerten sich die unionsgeführten Länder bislang aber, das Gesetz auf die Tagesordnung des Ausschusses zu setzen. Der SPD-Politiker sprach von einer "Verfahrensblockade" - diese sei nun jedoch weg.
"Ich bin sehr dankbar, dass die unionsgeführten Länder ihre Blockadehaltung aufgegeben haben", sagte der Minister.
Kern des Transparenzgesetzes ist ein digitaler Klinikatlas: Patientinnen und Patienten sollen sich hier künftig über die medizinischen Stärken und Schwächen jeder einzelnen Klinik informieren können. Diese Plattform soll - falls der Bundesrat das Gesetz beschließt - ab 1. Mai verfügbar sein, wie Lauterbach nun bekannt gab.
Kernstück der Krankenhausreform insgesamt ist ein neues Vergütungssystem, das die Kliniken von dem ökonomischen Druck befreien soll, immer mehr Patientinnen und Patienten zu behandeln. Ein entsprechendes Gesetz zur Krankenhausfinanzierung soll laut Lauterbach am 24. April vom Bundeskabinett beschlossen werden.
Anschließend müsste sich noch der Bundestag damit befassen. Die Zustimmung des Bundesrats sei aber nicht erforderlich, sagte der Minister am Dienstag. Die Länderkammer könnte allerdings Einspruch dagegen einlegen, was aber als unwahrscheinlich gilt.
Lauterbach warb erneut für seine Krankenhausreform: Diese sei nötiger als je. Viele Kliniken seien in wirtschaftliche Not geraten, gleichzeitig gebe es Qualitätsdefizite, weil viele Häuser zu wenig spezialisiert seien. "Wir müssen daher diese beiden Probleme lösen", betonte der Minister. © AFP
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