Beim politischen Aschermittwoch der CSU teilt Markus Söder schwer in Richtung der Ampel-Koalition aus. Dabei vergleicht der bayerische Ministerpräsident auch Umweltministerin Steffi Lemke mit Margot Honecker und erntet aus deren Ministerium postwendend scharfe Kritik.

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Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat den Vergleich ihrer Person mit Margot Honecker durch CSU-Chef Markus Söder zurückgewiesen. "Diese Entgleisung von Markus Söder ist ebenso geschichtsvergessen wie grenzüberschreitend", sagte ein Sprecher der Grünen-Politikerin am Mittwoch in Berlin.

Der Ministeriumssprecher betonte: "Bundesumweltministerin Steffi Lemke ging 1989 zusammen mit hunderttausenden Menschen auf die Straße, um für Freiheit, Demokratie und gegen das DDR-Regime zu demonstrieren."

Söder hatte die aus Ostdeutschland stammende Lemke mit der verstorbenen Ehefrau des ehemaligen DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker verglichen. Lemke sei ein Musterbeispiel für den Versuch der Grünen, die Freiheit der Fleißigen durch immer neue Auflagen einzuschränken, als "grüne Margot Honecker", so Bayerns Ministerpräsident beim politischen Aschermittwoch in Passau.

Söder teilt insbesondere gegen die Grünen aus

Margot Honecker war von 1963 bis 1989 Ministerin für Volksbildung in der DDR, eine in weiten Teilen der Bevölkerung verhasste Hardlinerin selbst innerhalb der SED-Führung. Nach dem Ende der DDR floh sie mit ihrem Mann zunächst nach Moskau, dann nach Chile, wo sie 2016 starb. Lemke stammt selbst aus der DDR und gehörte in der Zeit der Friedlichen Revolution zu den Mitbegründerinnen der Ost-Grünen.

Söder hatte bei seiner Rede auch gegen die gesamte Ampel verbal geschossen. Insbesondere die Partei von Lemke nahm er dabei ins Visier. So erteilte er unter anderem einer Schwarz-Grünen Koalition im Bund eine Absage und erklärte, die Grünen seien in seinen Augen nicht regierungsfähig. (dpa/thp)  © dpa

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